Matthias Krust [email protected] See All Staff Page Aktuelle Geschichten Getriebebauer Getrag in heftigen Turbulenzen Die Getrag KG könnte zum ersten prominenten Opfer der Finanzkrise in der Automobilindustrie werden. Die Banken haben Unternehmensberater Roland Berger beauftragt die Kreditwürdigkeit des Getriebeherstellers unter die Lupe zu nehmen. Vor kurzem hat das Unternehmen überraschend einen Kapazitäts- und Stellenabbau angekündigt. Getrag-Betriebsrat: Unternehmen gefährdet Nachdem der Getriebebauer Getrag überraschend einen Stellen- und Kapazitätsabbau bekannt gegeben hat, ist die Situation offensichtlich weit bedrohlicher als vom Management eingeräumt. "Der Fortbestand des Unternehmens ist gefährdet", warnt der Betriebsratsvorsitzende Karl Weber. Getrag baut Kapazitäten ab und streicht Stellen Der Getriebehersteller Getrag hat sich überraschend von den noch Mitte Oktober sicher geglaubten Wachstumsplänen verabschiedet und richtet sich nun dauerhaft auf eine niedrigere Nachfrage ein. Mehr als jede zehnte Stelle soll in Deutschland wegfallen. "Wir werden um einen Sozialplan und Interessenausgleich nicht herumkommen", so Getrag-Chef Dieter Schlenkermann. Daimler rechnet 2009 mit Abschwung des Lkw-Geschäfts Der Stuttgarter Automobilhersteller Daimler stellt sich auf einen nachhaltigen Konjunkturabschwung im Lkw-Geschäft ein. "Wir haben die richtigen Maßnahmen und Stellhebel, um eine tiefe Rezession zu überwinden", so Lkw-Vorstand Andreas Renschler. In West-Europa stehe der Markt vor einem nachhaltigen zyklischen Abschwung. Vor kurzem hatte Daimler bereits mit Werksverlagerungen und Kapazitätsverringerungen auf eine strukturell deutlich geringe Nachfrage in den USA reagiert. Leoni erschließt sich durch Zukauf russischen Bordnetzmarkt Der Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni kauft vom russischen Zulieferer Itelma die Kabelsatzfertigung für internationale Pkw- und Lkw-Hersteller. "Unser Marktdurchbruch in Russland erfolgt zum richtigen Zeitpunkt, da globale Autohersteller in dem Land derzeit mit der Produktion beginnen", so Uwe Lamann, Vorstand für die Bordnetzsparte. Gleichzeitig erhielt das Nürnberger Unternehmen den ersten Auftrag vom russischen Nutzfahrzeughersteller Kamaz, bei dem Daimler derzeit über einen Einstieg verhandelt. Absatzeinbruch bei Mercedes - C-Klasse erstmals erfasst Mercedes-Benz hat im Oktober einen Absatzeinbruch von 20,6 Prozent verzeichnet. Einen dramatischen Rückgang verzeichnete der bisherige Topseller C-Klasse. Die Verkäufe in der Baureihe gingen um 21 Prozent zurück. Die neueste Generation der Mittelklasse-Limousine kam erst im Frühjahr 2007 auf den Markt. Damit verkaufen sich nunmehr alle Baureihen von Mercedes deutlich schwächer als im Vorjahr. Dagegen konnte die Kleinstwagenmarke Smart ihre Verkäufe um 6,5 Prozent steigern. Neue Lackieranlage von Dürr senkt Kosten Eine neue effiziente und umweltfreundliche Lackieranlage von Dürr soll den Autoherstellern deutliche Einsparungen bei den Betriebskosten bringen. Die Innovation besteht vor allem darin, dass das EcoDryScrubber genannte System die bereits in der Lackierkabine vorhandene Luft reinigt und aufbereitet, statt sie wie bisher üblich komplett neu anzusaugen. Gewinn von ElringKlinger bricht um fast 21 Prozent ein Der Zulieferer ElringKlinger hat in den ersten neun Monaten durch Akquisitionen den Umsatz um knapp 14 Prozent gesteigert. Sondereffekte sorgten jedoch für einen Rückgang des Nettogewinns um 20,6 Prozent auf 46,8 Millionen Euro. Während der Auftragseingang ohne Einbeziehung der Zukäufe im dritten Quartal zurückging, bekräftigte das im S-Dax notierte Unternehmen die vor wenigen Wochen bereits angepasste Prognose für 2008 und 2009. Mercedes Deutschland: Mehrmarken lösen Probleme im Handel nicht Die Rahmenbedingungen für den Automobilhandel haben sich nach Ansicht von Peter Alexander Trettin, Chef des deutschen Mercedes-Vertriebs (MBVD), in den letzten Jahren stark verändert und zu einer "angespannten Ertragssituation" in der Branche geführt. Dabei hält der Manager die Aufnahme einer weiteren Marke im Autohaus für den falschen Weg. "Jede Marke ist ein eigenständiges Geschäftsmodell und muss sich rechnen," so Trettin auf dem Automobilwoche-Kongress in Berlin. Zetsche: "Unsere Branche steht am Scheideweg!" Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht die Autoindustrie angesichts der Finanzkrise vor einer "schweren Bewährungsprobe". "Wir müssen das Auto neu erfinden", sagte der Manager in seiner Rede auf dem Kongress der Automobilwoche in Berlin. Dabei denkt Zetsche nicht nur an die Entwicklung emissionsfreier Fahrzeuge, sondern auch an neue Geschäftsmodelle rund um die Mobilität. Zur Überwindung der akuten Probleme fordert der Daimler-Chef staatliche Hilfen und das Zusammenrücken der deutschen Autoindustrie. "Jetzt wird sich zeigen, wie zukunftsfähig unsere Branche ist", so Zetsche. Fiat-Händler erzielen Umsatzrendite von einem Prozent Die Fiat-Händler in Deutschland haben in den ersten neuen Monaten eine Umsatzrendite von einem Prozent erzielt. Dieses Ziel sei ein Jahr früher erreicht worden als geplant, zeigte sich Deutschland-Chef Manfred Kantner auf dem Automobilwoche-Kongress in Berlin zufrieden. Nachdem bei den umstrittenen Boni für den Topseller Fiat 500 eine Lösung mit dem Händlerverband gefunden wurde, sieht Kantner nun eine stabile Basis für die künftige Zusammenarbeit. Aufgrund der Finanzkrise und der Marktschwäche korrigiert der Manager aber das Absatzziel für 2008 nach unten. Analyst: "Porsche wird langfristig eine Marke im VW-Konzern" Der Autoanalyst Arndt Ellinghorst geht davon aus, dass Porsche formal zwar Volkswagen übernimmt, langfristig aber nicht die Führung haben wird, sondern zu einer Marke im VW-Konzern wird. "Das muss im Interesse der Porsche-Familie liegen", sagte der Analyst von Credit Suisse auf dem Automobilwoche-Kongress in Berlin. Um gestärkt aus der Krise hervorzugehen, empfahl der Experte der deutschen Autoindustrie eine stärkere Zusammenarbeit. Dabei nannte er besonders Mercedes und BMW. Eine Insolvenz des US-Hersteller General Motors hält er hingegen für unwahrscheinlich. Ayurveda-Kur für Interieur- Spezialisten Schenk Der indische Zulieferkonzern Ashok Minda hat im Sommer den insolventen Interieurspezialisten Schenk Plastic Solutions übernommen. „Wir sind nach Deutschland und Europa gekommen, um uns dauerhaft zu etablieren“, sagt Ashok Minda, Chairman der Ashok Minda Group, im Gespräch mit der Automobilwoche. Für die Sanierung des Esslinger Unternehmens fliegt ein eigenes Restrukturierungsteam aus Indien ein, das ähnlich wie es die indische Heilkunst Ayurveda vorschreibt, mit einem ganzheitlichen Ansatz Schenk fit machen soll. Daimler: Mobilitätskonzepte sollen 100 Millionen Euro Umsatz bringen Daimler sucht intensiv nach Wachstumsmöglichkeiten außerhalb des klassischen Autogeschäfts. Automobilwoche sprach mit Jérome Guillen, der als Leiter der Abteilung Business Innovation mit dieser Aufgabe betraut ist. Chancen sieht der Manager vor allem beim Thema urbane Mobilität wie dem kürzlich vorgestellten Mobilitätskonzept car2go. Außerdem will Guillen eine organisatorische Plattform für den Verkauf von Komponenten und Technologie an Dritte schaffen. Daimler will Komponenten-Lieferant für Dritte werden Daimler sucht weiter nach Wachstumsmöglichkeiten außerhalb des Kerngeschäfts und will sich nun auch als Zulieferer etablieren. „Wir untersuchen gerade, wie wir es Interessenten leichter machen können, unsere Komponenten und Dienstleistungen zu kaufen“, sagt Jérôme Guillen, Leiter der Abteilung Business Innovation, im Interview mit der Automobilwoche. Außerdem hat der Manager das Geschäft mit Old- und Youngtimern im Visier. Mehr laden