Esslingen. „Wir sind nach Deutschland und Europa gekommen, um uns dauerhaft als Zulieferer zu etablieren“, sagt Ashok Minda, Chairman der Ashok Minda Group, im Gespräch mit der Automobilwoche. Der indische Familienkonzern hat im September die insolvente Schenk Plastic Solutions GmbH übernommen, einen Spezialisten für Innenraumteile. Das Esslinger Unternehmen, das vor allem Mercedes-Benz mit Kopfstützenabdeckungen beliefert, ist Ende Februar zahlungsunfähig geworden. Auslöser dafür war nach Darstellung mehrerer Insider die Weigerung des Finanzinvestors Argantis, weiteres Eigenkapital nachzuschießen. Hinter Argantis steht die Privatbank Sal. Oppenheim sowie die börsennotierte IKB, die aufgrund von Fehlspekulationen im US-Hypothekenmarkt nur mit einer Milliarden schweren Finanzspritze durch den Steuerzahler gerettet werden konnte. Nun soll das als MInda Schenk Plastic Solutions firmierende Unternehmen mit indischem Know-how restrukturiert werden.
„Unser oberstes Ziel ist es nach den monatelangen Turbulenzen bei Schenk nun für Vertrauen zu sorgen – bei den Kunden, den Lieferanten und den Mitarbeitern“, so Minda. Grundsätzlich sieht er das Unternehmen mit 330 Mitarbeitern in Deutschland und weiteren 170 Beschäftigten in Tschechien gut aufgestellt. Schenk hat ein patentiertes Verfahren namens „Skinform“ entwickelt, mit dem hochwertige Interieur-Oberflächen zu deutlich geringeren Kosten als bisher hergestellt werden können. „Durch die Übernahme von Schenk haben wir Zugriff auf diese Technologie bekommen, die sich außerdem gut mit unseren anderen Aktivitäten in Deutschland ergänzt“, begründet der Unternehmer.