Berlin. Der Autoanalyst Arndt Ellinghorst rechnet im kommenden Jahr mit einem weiteren Nachfragerückgang in Europa und den USA. "Die deutsche Autoindustrie wird aufgrund ihrer Innovationskraft aber aus der Krise gestärkt hervorgehen", prophezeite Ellinghorst, der bei der Credit Suisse das Auto-Analystenteam leitet, auf dem Automobilwoche-Kongress.
Allerdings müssten die Innovationsführer ihre Kräfte bündeln und vor allem die Materialkosten in den Griff bekommen. Im kommenden Jahr erwartet er in Europa einen Marktrückgang zwischen zehn und 15 Prozent auf 14 Millionen Fahrzeuge. In den USA werde es "noch schlimmer". Dort sei der Markt durch die hohen Rabatte künstlich aufgebläht.
Gute Voraussetzungen hat seiner Ansicht nach bereits der Volkswagen-Konzern mit der Premiummarke Audi und dem Großaktionär Porsche. Allerdings geht Ellinghorst davon aus, dass nicht Porsche den deutlich größeren VW-Konzern dominieren wird: "Wir rechnen mit einem reverse takeover. Langfristig wird Porsche eine Marke im VW-Konzern sein." Er begründete dies mit der starken operativen Abhängigkeit bei der Forschung- und Entwicklung, den Produktionskapazitäten sowie dem Einkauf. VW ist das viel größere und wichtigere Unternehmen. Darum glaube ich, dass es im Interesse der Porsche-Familie ist, dass VW eine dominante Rolle einnimmt," so Ellinghorst.