Peking bemüht sich um eine geordnete Konsolidierung und will den Preiskrieg eindämmen. 16 Hersteller wurden Anfang Juni nach Peking einbestellt, darunter BYD, Chery, BAIC, SAIC, Xpeng, Xiaomi und FAW, wie chinesische Medien berichten. Anschließend veröffentlichten das Industrieministerium und die CAAM ein gemeinsames Statement.
Darin wird der Preiskrieg als "zerstörerisch“ bezeichnet. Man strebe die "Optimierung und Anpassung der industriellen Struktur“ sowie "notwendige regulatorische Maßnahmen" an.
Konkret wurden folgende Maßnahmen angekündigt:
- Rechnungen an Zulieferer sollen binnen 60 Tagen beglichen werden.
- Die Praxis der "Null-Kilometer-Gebrauchtwagen" soll unterbunden werden – gemeint sind neu zugelassene Fahrzeuge, die als unbenutzte Gebrauchtwagen mit großen Abschlägen verkauft werden. Laut der Plattform Huxiu betrifft das rund jedes zehnte neue Auto.
- Der Wildwuchs bei der Autofinanzierung wird eingedämmt. Eine gängige Praxis, bei der Banken Vermittlern hohe Prämien zahlten, um Fahrzeugpreise zu drücken, könnte zum 1. Juli beendet werden.
- Regulatorische Anforderungen für Assistenzsysteme sollen verschärft werden. Chinesische Käufer gieren nach neuen Featuren. Im Wettbewerb bringen Hersteller jedoch teils "Smart Drive"-Funktionen zu früh auf die Straße.
Auch bei staatlichen Subventionen zeichnet sich ein Umdenken ab. Mindestens sechs Regionen beenden die Umtauschprämie für Elektroautos und Plug-in-Hybride – darunter Guangdong, Henan und Zhejiang.
Verbraucher in China erhalten unter dem Förderprogramm bis zu 20.000 Yuan (ca. 2400 Euro) beim Kauf von NEV-Neuwagen. Chinas Zentralregierung erhöht jetzt den Druck auf die Provinzen, eine ordnungsgemäße Verwendung der Fördermittel sicherzustellen.
Denn: Oftmals strichen Händler die Prämien ein und brachten die Autos als Null-Kilometer-Gebrauchtwagen verbilligt auf den Markt. Laut der China Passenger Car Association (CPCA) nutzten allein im Mai rund 70 Prozent der privaten Autokäufer die Umtauschprämie.