Lichtblick in den Halbjahreszahlen sind die zuletzt deutlich gestiegenen Absatzzahlen reiner Elektroautos. Wie aus der Analyse “Electric Vehicle Sales“ des Beratungsunternehmens PwC hervorgeht, hat in den fünf größten Automärkten Europa Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien der BEV-Absatz im ersten halben Jahr um 25 Prozent zugelegt, in Deutschland sogar um 35 Prozent auf 249.000 Einheiten.
´Im Ranking der meistverkauften Elektroautos in diesen fünf Märkten dominiert der Volkswagen-Konzern mit sechs Modellen der Marken VW, Skoda und Cupra. Dazu gesellt sich aus Deutschland der BMW iX1 auf Rang 9, angeführt wird das Feld vom Renault R5, in Reichweite der Top 10 liegt der Audi A6 e-tron, wie der R5 ein Newcomer.
In Ingolstadt, aber auch andernorts, tröstet man sich mit dem Verweis auf anziehende BEV-Verkäufe über insgesamt rückläufige Absatzzahlen hiweg. In mindestens genauso vielen Meldungen zur Absatzentwicklung taucht jedoch der Zusatz “ausgenommen China” auf.
Und das ist große Problem: Ausgerechnet in China, dem mit Abstand größten E-Automarkt der Welt, rangieren die deutschen Hersteller auf den hinteren Plätzen.
So hat Audi im ersten Halbjahr gerade einmal 7.897 Elektroautos in China verkauft. Das ist weniger als der wöchentliche Absatz der aufstrebenden, aber keineswegs in der Spitzengruppe liegenden chinesischen Premium-E-Marke Aito.
Hinzu kommt: Mit Elektroautos wird kein oder nur wenig Geld verdient. Die Autobauer geben sich bislang äußerst zugeknöpft, wenn es darum geht, in welchem Maß die BEVs zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen. Die plausible Annahme: eher kaum.
Beispiel BMW: die Münchner haben im ersten Halbjahr den BEV-Anteil von 15,7 Prozent auf 18,3 Prozent gesteigert. Der Gesamtabsatz lag mit 1,2 Millionen Einheiten ungefähr auf Vorjahresniveau.
Gleichzeitig ist aber der Konzernumsatz um acht Prozent zurückgegangen und der Gewinn um 30 Prozent auf gut vier Milliarden Euro geschrumpft. Nur an den Zöllen und den schwierigen Marktbedingungen hat das nicht gelegen.