Elektroauto-Zulassungen: BYD überholt Tesla – Porsche und Mini mit hohen BEV-Anteilen

Der Vorsprung ist nur hauchdünn, besitzt aber dennoch symbolischen Wert: Im Mai konnte der chinesische Hersteller BYD Tesla bei der Zahl der Neuzulassungen vollelektrischer Autos (BEV) überholen. Tesla verbuchte 1.210 Neuzulassungen, BYD hatte ganze 13 mehr. 

Allerdings ist der Anteil gewerblicher Zulassungen bei BYD traditionell sehr hoch, während bei Tesla private Käufer dominieren. Für die Amerikaner setzt sich der Absturz damit aber auch im Mai fort – mit einem Rückgang von mehr als einem Drittel im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Insgesamt verfehlen die reinen E-Mobile im Mai zwar ihren bisher höchsten Marktanteil seit dem Ende des Umweltbonus aus dem Vormonat, konnten mit einem Marktanteil von 18 Prozent aber ein gutes Ergebnis einfahren.

Die Marktdurchdringung liegt deutlich über der des Vorjahres, als BEVs nach zwölf Monaten einen Anteil von 13,5 Prozent hatten. Kumuliert beträgt der Marktanteil nach fünf Monaten 17,6 Prozent. Seit sechs Monaten in Folge haben die BEVs höhere Neuzulassungen als die Diesel-Pkw.

Spannend bleibt, ob der Trend anhält. Denn die EU hat die für dieses Jahr geplanten CO₂-Grenzwerte so geändert, dass sie im Durchschnitt der Jahre 2025 bis 2027 erreicht werden müssen. Dies wird im laufenden Jahr den Druck mildern, BEV-Modelle mit Preisnachlässen in den Markt zu drücken. 

Gleichzeitig sollen in Deutschland die Abschreibungsmöglichkeiten für E-Mobile so geändert werden, dass Unternehmen bereits im ersten Jahr 75 Prozent abschreiben können. Dies dürfte die Nachfrage stabilisieren. Ein deutlicher Sprung ist aber dadurch nicht zu erwarten.

Nach vier Monaten in diesem Jahr sind 37 Prozent aller BEVs von Firmen zugelassen worden. Insgesamt kommen die Neuzulassungen von Firmenwagen auf einen BEV-Anteil von 22 Prozent.

Einen großen Anteil an der aktuellen Entwicklung haben die Marken des VW-Konzerns. Sie kommen auf gut 50 Prozent aller BEV-Zulassungen. Porsche hatte dabei im Mai mit 29 Prozent den höchsten Anteil reiner E-Mobile, Audi kommt auf 24 Prozent, Skoda auf 23 Prozent und Seat auf 20 Prozent. Bei Marktführer VW sind 19 Prozent aller Neuzulassungen reine E-Mobile. 

Mehr als jedes fünfte Elektroauto kommt im Mai von VW: Der Marktanteil beträgt bei den BEVs beträgt 21,6 Prozent. Damit hat VW im Elektroautomarkt einen leicht höheren Anteil als bei den Neuzulassungen insgesamt. 

Zweitstärkste Elektromarke im Mai war Skoda mit 10,5 Prozent, vor Audi mit 9,8 Prozent. BMW (8,4 Prozent) und Seat/Cupra (5,9 Prozent) liegen auf den Plätzen vier und fünf.

Tesla schafft es auch im Mai nicht unter die Top zehn der BEVs und liegt mit 1.210 Neuzulassungen und einem Anteil an den BEVs von 2,8 Prozent auf Rang zwölf. Die erfolgreichste chinesische Marke bei den BEVs, BYD, belegt mit 1.223 neu zugelassenen E-Mobilen Rang elf.

Ebenso wie in den vier Vormonaten ist auch im Mai der VW ID.7 das führende BEV-Modell. Dahinter folgen VW ID.3 und Skoda Elroq. Die Top fünf werden durch VW ID.4/5 und den Skoda Enyac komplettiert.

Der Privatkundenanteil ist sehr unterschiedlich: Der ID.7 kommt auf neun Prozent, beim ID.3 beträgt er 44 Prozent. Der ID.4/ID.5 verzeichnet zwölf Prozent private Neuzulassungen, beim Skoda Enyac sind es 23 Prozent und beim Elroq 60 Prozent private Neuzulassungen. Damit hat der Elroq volumenmäßig die höchsten BEV-Zulassungen bei Privatkunden.

In den vergangenen zwölf Monaten sind 46 neue Modelle auf den Markt gekommen. Am erfolgreichsten im Mai war der Skoda Elroq mit 2.690 Neuzulassungen, vor der Elektroversion des Audi A6 (1.666 Neuzulassungen, BEV-Anteil 38 Prozent). Insgesamt bieten die 47 Marken 146 Modelle an.

Der Marktanteil der Plug-in-Hybride hatte sich im Jahresverlauf 2024 auf 8,4 Prozent im vierten Quartal erholt. Im Mai kommen sie mit 10,5 Prozent auf den höchsten Wert seit Ende des Umweltbonus im Dezember 2022. Kumuliert liegt der Marktanteil nach fünf Monaten bei 9,9 Prozent. 

Einen großen Anteil am Erfolg der Plug-in-Hybride haben die Firmenfahrzeuge. 45 Prozent der PHEV-Neuzulassungen gehen auf deren Konto. Die PHEV-Quote bei den Neuzulassungen von Firmenwagen liegt bei 15 Prozent, bei den privaten Zulassungen nur bei sieben Prozent.

Die fünf Top-Marken der PHEVs, VW, Mercedes, BMW, Seat und Volvo, kommen auf 60 Prozent aller PHEV-Zulassungen, wobei VW im Mai mit 20,5 Prozent den höchsten Anteil hat, vor Mercedes (15,4 Prozent) und BMW mit 10,6 Prozent. Von den Top-15 Modellen stammen sieben Modelle aus dem VW-Konzern. Die drei führenden Modelle sind VW Tiguan, VW Passat und Mercedes GLK,GLC.

Die Hybride ohne Stecker (HEV) waren in den drei Vormonaten die Nummer eins unter den Antriebsarten, vor den Benzinern. Im Mai lagen sie mit einem Marktanteil von 28,0 Prozent knapp an zweiter Stelle (Benziner-Anteil: 28,4 Prozent).

Die meisten (36 Prozent) aller HEV-Zulassungen gingen nach vier Monaten an private Kunden, gefolgt von den Firmenwagen mit 23 Prozent.

Mercedes hat BMW mit einem Anteil von 15,9 Prozent wieder von der Spitze der HEV-Zulassungen verdrängt. BMW (14,6 Prozent) und Audi mit 9,3 Prozent folgen auf den Plätzen zwei und drei. Der markeninterne HEV-Anteil liegt bei Mercedes bei 49 Prozent, BMW kommt auf 48 Prozent und Audi auf 35 Prozent. Nummer eins auf Modellebene ist im Mai der VW Golf, gefolgt vom Audi A6 und dem Toyota Yaris.

Die Benziner und auch die Diesel-Pkw verlieren im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Bei den Benzinern gehen die Marktanteile von 37,9 Prozent auf 28,4 Prozent zurück, bei den Diesel-Pkw fallen sie von 19,0 Prozent auf 14,7 Prozent. Damit liegen die reinen Verbrenner seit September vergangenen Jahres ununterbrochen unter der 50 Prozent–Marke.

Bei den zwei reinen Verbrenner-Antriebsarten ist VW die Nummer eins. Bei den Benzinern erreicht die Marke 27 Prozent und bei den Diesel-Pkw sogar 34 Prozent. Mit Mercedes (13,5 Prozent an allen Dieselzulassungen) stellen die beiden Marken über 47 Prozent aller Dieselzulassungen. Auf Platz drei liegt Skoda mit 12,2 Prozent. Bei den Benzinern liegen Skoda und Opel auf den Plätzen zwei und drei.

Bei Privatkunden machen die reinen Verbrenner 45 Prozent der Neuzulassungen aus, bei den Firmenwagen sind es 40 Prozent.

Die Top-drei Modelle bei den Benzinern sind die VW-Modelle T-Roc und T-Cross und Golf. Bei den Diesel-Modellen belegen Fiat Ducato, VW Transporter und VW Passat die ersten drei Plätze.