Entsprechend herrschte am Tag nach der Wahl Rätselraten, woran das verhältnismäßig schwache Abschneiden gelegen haben könnte.
Im öffentlichen Teil der Hauptversammlung gab es verschiedentlich Zweifel daran, ob ein ausgewiesener Finanzexperte in diesen extrem herausfordernden Zeiten die richtige Besetzung für das Amt sei. Eine andere Mutmaßung in BMW-Kreisen ist, dass es für jeden Kandidaten schwer gewesen wäre, aus dem langen Schatten des Vorgängers Norbert Reithofer hervorzutreten.
Und dann gibt es noch einen rechtlichen Erklärungsansatz. So sieht der Corporate Governance Codex eine sogenannte Cooling-off-Phase vor, also eine eine Wartefrist von zwei Jahren, innerhalb der nach dem Aktiengesetz Vorstandsmitglieder einer börsennotierten Gesellschaft nicht in den Aufsichtsrat derselben wechseln dürfen. Diese Wartefrist ist für Nicolas Peter jetzt abgelaufen. Allerdings, so BMW-Kreise, gibt es bei dem Autobauer auch institutionelle Investoren, die eine zweijährige Wartefrist für nicht ausreichend halten und auf fünf Jahre pochen. Aus Reihen dieser Investoren sei Peter die Zustimmung verweigert worden.
Nach der Wahl durch die Hauptversammlung wurde Peter dann vom BMW-Aufsichtsratsgremium zum Vorsitzenden gewählt. Wie hoch dort die Zustimmung war, kommuniziert das Unternehmen nicht.
Nicolas Peter hat nun vier Jahre Zeit, den Nachweis anzutreten, dass er der richtige Mann für diesen Posten ist.
Außer dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden hat die Hauptversammlung Marc Bitzer, Rachel Empey, Anke Schäferkordt und Christoph Schmidt für eine weitere Amtszeit von vier Jahren in den Aufsichtsrat gewählt.