Rastatt. Mercedes lässt die elektrisch betriebene B-Klasse jetzt im Werk Rastatt vom Band laufen. An dem Standort werden zum ersten Mal Modelle mit Verbrennungsmotor und Elektroantrieb auf derselben Linie gefertigt. In den USA kommt die Elektrovariante Mitte 2014 auf den Markt, in Europa ist der Start für Ende des Jahres geplant. Deutschland ist der erste europäische Markt, in dem die B-Klasse Electric Drive eingeführt werden soll. Zu der Jahreskapazität der B-Klasse im Werk Rastatt macht Mercedes keine Angaben, für die Elektrovariante des Kompaktvans "rechnen wir mit einer fünfstelligen Stückzahl über den gesamten Lebenszyklus hinweg", sagt eine Sprecherin.
Bei der Entwicklung der elektrischen B-Klasse arbeitet Mercedes mit dem kalifornischen Elektropionier Tesla zusammen. Die Unternehmen sind seit einigen Jahren Partner, Daimler sitzt seit 2009 als Anteilseigner von Tesla im Aufsichtsrat. Für die B-Klasse Electric Drive hat Mercedes den von Tesla entwickelten Antriebsstrang übernommen. Das Auto basiert auf der Frontantriebs-Architektur der neuen Kompaktwagengeneration von Mercedes. Die Lithium-Ionen-Batterie sorgt für eine Reichweite von rund 200 Kilometern und sitzt im Unterboden des Fahrzeugs.
Nach Angaben des Herstellers konnte die Produktion der Elektrovariante, die Montage der Batterie- und E-Motorenkomponenten, ohne Veränderung der Taktzeit in den Produktionsablauf integriert werden. Der Standort Rastatt mit rund 6600 Mitarbeitern ist das Kompetenzzentrum für die Kompaktwagen-Fertigung im Mercedes-Produktionsverbund. Hier werden A- und B-Klasse sowie das SUV GLA gebaut. Zum Kompaktwagen-Produktionsverbund gehört auch das Werk im ungarischen Kecskemét, wo die B-Klasse und das Coupé CLA gefertigt werden.Der Absatz der Kompakt-Modelle läuft in diesem Jahr gut an: Die Marke mit dem Stern verkaufte im März 43.389 Fahrzeuge der A-, B-, CLA- und GLA-Klasse und erwirtschaftete damit ein Plus von 26,4 Prozent. Das SUV GLA steht seit Mitte März bei den europäischen Händlern. 2013 hatte Mercedes-Benz 371.399 Kompaktwagen verkauft – eine Steigerung von 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.