US-Präsident Trump verkündet eine Einigung mit China, die Chinesen sind noch zurückhaltend. Die EU ist offenbar weiterhin von einem Durchbruch entfernt.
Donald Trump: Der US-Präsident spricht von einem "Deal" mit China.
Die USA und China haben sich offenbar auf ein neues Handelsabkommen geeinigt. Wie US-Präsident Donald Trump in dieser Woche mitteilte, sieht die Vereinbarung vor, dass China Seltene Erden "im Voraus" liefert.
Im Gegenzug soll unter anderem chinesischen Studenten wieder der Zugang zu amerikanischen Hochschulen ermöglicht werden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Zudem sollen die Bestimmungen für amerikanische Exporte nach China gelockert werden.
Die Einigung folgt auf einen monatelangen Streit mit gegenseitigen Strafzöllen und Handelsbeschränkungen. Anfang April hatte China den Export von sieben für die Autoindustrie wichtigen Seltenerdmetallen stark eingeschränkt.
In der Folge schraubten beide Länder ihre gegenseitigen Zollsätze auf 145 (USA) beziehungsweise 125 Prozent (China) hoch. Ein vorläufiger Waffenstillstand wurde Mitte Mai in Genf erreicht: Dabei setzten beide Seiten ihre Zölle für 90 Tage herab. Fortan sollen laut Trump niedrigere Zollsätze gelten: 55 Prozent in den USA, zehn Prozent in China.
Das jetzt erzielte Rahmenabkommen geht auf Verhandlungen von Unterhändlern in London zurück. Laut US-Handelsminister Howard Lutnick wird China künftig die Lieferung von kritischen Rohstoffen für die US-Auto- und Rüstungsindustrie beschleunigen.
Die Unterzeichnung des Abkommens durch Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping steht allerdings noch aus. Details zum Inhalt des Abkommens wurden von offizieller Seite bislang nicht veröffentlicht. China spricht zudem nur von "Fortschritten".
So weit ist die EU in ihren Verhandlungen mit China noch nicht. In den Gesprächen knüpft Peking offenbar die EU-Importbeschränkungen chinesischer Elektroautos an die Ausfuhr Seltener Erden. Derzeit erhebt die EU einen Zusatzzoll auf chinesische E-Autos, der durch einen Mindestpreis ersetzt werden könnte.
Bundeskanzler Friedrich Merz sagte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, das Abkommen zwischen Amerika und China gehe "nicht zulasten Europas". Es sei ein weiterer Konflikt, der beseitigt werden konnte. "Ich hoffe sehr, dass es uns gelingt, die Handelskonflikte mit den Amerikanern auf ähnliche Art und Weise zu reduzieren und, wenn möglich, auch zu beseitigen." (mer)
