Klaus Zellmer: Skoda will bis 2030 die Nummer drei in Europa werden

Skoda setzt neben Europa künftig stark auf den asiatischen Markt. "Bis zum Ende der Dekade wollen wir in Europa die Nummer drei sein", erklärte CEO Klaus Zellmer im Gespräch mit der Automobilwoche. Gleichzeitig sehe er gutes Wachstum der Marke von der Türkei über Vietnam bis nach Indien. "Wir schauen mit dieser Strategie schon auf 2030 und danach", so Zellmer. 

Erste Erfolge sind schon jetzt sichtbar: "Unsere Verkaufszahlen in der Türkei sind aktuell eine große Freude", betont Zellmer. In den ersten fünf Monaten konnte die Marke dort 18.307 Fahrzeuge verkaufen, ein Plus von 16,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

"Vietnam gehen wir jetzt an. Und auch in weiteren Ländern der Region scheuen wir den Wettbewerb nicht", ergänzt Klaus Zellmer. "Wir haben uns entschieden, Indien und die ASEAN-Region als zweites Standbein neben Europa weiter zu stärken." Der ASEAN-Verbund umfasst zehn südostasiatische Staaten, darunter Vietnam, Thailand und Indonesien.

Indien hat Skoda als zentralen Wachstumsmarkt identifiziert und dieses Jahr dort das dritte "Made in India for India"-Modell in den Handel gebracht, den Kylaq. Im bisherigen Jahresverlauf konnte Skoda die Verkaufszahlen verdoppeln (plus 106,6 Prozent) – von Januar bis Mai verkaufte Skoda 27.727 Fahrzeuge.

Dass Skoda im Gegenzug seine Aktivitäten in China sukzessive zurückfährt, dürfte der Marke in Anbetracht der aktuell schwierigen Marktlage zugutekommen. "Bei der zunehmenden Wettbewerbsintensität würde es immenser Investitionen bedürfen, hier auch nur kleinste Marktanteile zu gewinnen", so Zellmer. 

Auch dass die Marke nicht in den USA vertreten ist, stellt sich derzeit als Vorteil für Skoda heraus: Während die meisten Hersteller aufgrund der schwächelnden Märkte in China und den USA um ihre Halbjahreszahlen bangen dürften, erwarten Experten für Skoda gute Ergebnisse.