Neuer Akku: Bei VW ID.4 und Skoda Elroq dauert das Aufladen länger

Batterien sind das Herzstück eines E-Autos, und noch hängen die hiesigen Autohersteller von den großen Lieferanten aus Asien ab. Neben Preisen und Verfügbarkeiten beeinflussen auch weitere Faktoren die Entscheidung für oder gegen einen Hersteller. Das können zum Beispiel regulatorische Vorgaben sein, etwa zum Brandschutz. 

Es ist keine Seltenheit, dass Autobauer den in einem Fahrzeugmodell verbauten Akku wechseln. In der Regel bleiben die Leistungswerte dabei gleich oder verbessern sich – was gerne als Innovation verkauft wird.

Anders bei VW und Skoda: Die beiden Marken werden künftig im ID.4 Pro mit Heckantrieb und Elroq 85 eine Batterie mit geringerer maximaler Ladegeschwindigkeit einbauen. Andere Versionen der Modelle seien davon nicht betroffen, heißt es.

Skoda begründet den Lieferantenwechsel mit einer "Optimierung der Lieferkette, um einen reibungslosen Produktionsablauf und die Auslieferung an unsere Kunden sicherzustellen." Hintergrund soll laut Insiderberichten ein Umstieg vom koreanischen Hersteller LG auf den chinesischen Anbieter CATL sein. 

Die Netto-Kapazität des neuen Akkus liegt wie bisher bei 77 Kilowattstunden, allerdings sinkt die maximale Ladeleistung von bisher 175 auf nun 135 kW. Auch die Reichweite nimmt um wenige Kilometer ab.

Die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent soll bei beiden Fahrzeugen unverändert bei rund 28 Minuten liegen. Möglich macht dies eine angepasste Ladestrategie. Heißt: Der Akku lädt zwar in der Spitze langsamer als bisher, hält diese Geschwindigkeit aber über einen längeren Zeitraum aufrecht. 

Das Nachsehen haben also nur die Fahrer, die mit nahezu leerem Akku an die Ladesäule kommen – nur dann ist die maximale Ladegeschwindigkeit überhaupt erreichbar – und nur wenige Kilowattstunden nachladen wollen. Dies dürfte zukünftig länger dauern, wobei hier von wenigen Minuten auszugehen ist.

Während VW von einer "temporären Produktionsumstellung" spricht und im Sommer wieder den alten Akku verbauen will, bleibt Skoda ab Juni dem Vernehmen nach beim neuen Lieferanten.

Kunden, die das jeweilige Fahrzeug zu den bisherigen Konditionen bestellt haben und mit neuem Akku ausgeliefert bekommen, haben beide Marken 1000 Euro Entschädigung angeboten. Bei Leasing-Verträgen soll die Rate entsprechend neu kalkuliert werden.