Trotz Sorgen um ruinösen Wettbewerb: Auch im Juli stieg der Verkauf von E-Autos und elektrifizierten Modellen. Experten rechnen jetzt mit einer Abschwächung.
Neuwagen in China: Der Absatz ist im Juli erneut gestiegen.
Der chinesische Automarkt ist im Juli zum sechsten Mal in Folge gewachsen. Der Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um sieben Prozent auf 1,8 Millionen Fahrzeuge, wie die China Passenger Car Association (CPCA) unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte.
Treiber des Wachstums sind staatliche Eintauschprämien, mit denen die Nachfrage gezielt angekurbelt wird. Nach Angaben des Verbandes wurden mehr als 60 Prozent der Verkäufe durch das Subventionsprogramm unterstützt.
Das Förderprogramm trat im Juli 2024 in Kraft und wurde im Januar 2025 verlängert. Es sieht Prämien von bis zu 15.000 Yuan (rund 1786 Euro) für Kunden vor, die ihr altes Fahrzeug gegen ein neues Elektroauto eintauschen. Beim Kauf eines neuen Verbrenners mit einem maximalen Hubraum von zwei Litern beträgt die Prämie immerhin noch 13.000 Yuan (etwa 1548 Euro).
Besonders stark war im Juli das Wachstum bei elektrifizierten Fahrzeugen – also reinen E-Autos, Plug-in-Hybriden und Modellen mit Range Extender. Der Absatz dieser NEV-Modelle (NEV=New Energy Vehicle) stieg um 14 Prozent auf über eine Million Fahrzeuge. Damit erreichten sie einen Marktanteil von rund 55 Prozent.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres legte der chinesische Neuwagenmarkt insgesamt um zehn Prozent auf 12,7 Millionen Fahrzeuge zu. Die Auslieferungen elektrifizierter Modelle stiegen dabei um 30 Prozent auf 6,5 Millionen.
Die CPCA geht jedoch davon aus, dass die Wirkung der Fördermaßnahmen im weiteren Jahresverlauf allmählich nachlassen wird. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Verband mit einem Wachstum des Neuwagenmarktes um sechs Prozent auf 24,4 Millionen Fahrzeuge.
In China verdient kaum ein Hersteller mit NEV-Modellen Geld. Stattdessen unterbieten sich die Unternehmen in einem ruinösen Preiskampf. Derzeit versucht der Staat, den überhitzten Markt abzukühlen und hat dafür eine Reihe von Maßnahmen ergriffen.
Auch die Exporte chinesischer Fahrzeuge dürften zulegen – um voraussichtlich 14 Prozent. Damit hat der Verband seine Prognosen sowohl für den Inlandsmarkt als auch für den Export nach oben korrigiert.
Als Grund nannte er die bessere Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf. Noch im Juni war die CPCA von einem Wachstum von fünf Prozent im Inland und zehn Prozent bei den Ausfuhren ausgegangen.
