Acht Milliarden Euro: Trumps Zölle treffen Toyota am härtesten

Der japanische Autohersteller Toyota senkt seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Grund sind die von Präsident Donald Trump verhängten Importzölle in den USA, deren erwartete Belastung Toyota nun höher als zuvor einschätzt.

Toyota beziffert die erwarteten Kosten auf umgerechnet 8,2 Milliarden Euro in diesem Jahr und kappt deswegen seine Prognose für 2025. Aus dem Bericht zu den Ergebnissen des ersten Geschäftsquartals 2026 (April bis Juni)  geht hervor, dass der Hersteller beim Betriebsergebnis noch mit 3,2 Billionen Yen rechnet (ca. 18,7 Mrd. Euro) – das sind rund 16 Prozent weniger als zuvor.

Damit ist  Toyota der Hersteller, der die höchste Belastung durch die Zölle erwartet. Zum Vergleich: BMW und Mercedes rechnen mit 1,25 bzw. 1,5 Milliarden Euro. Volkswagen nannte für das erste Halbjahr eine Belastung von 1,3 Milliarden Euro.

Toyotas Erwartung ist auch deshalb bemerkenswert, weil Japan im Juli eine Vereinbarung mit den USA getroffen hat. Dadurch sollen die Auto- und Teilezölle von bis zu 27,5 auf 15 Prozent herabgesetzt werden. Die EU hat eine gleich Einigung erreicht.  

Im ersten Geschäftsquartal lagen die Verluste durch die US-Zölle demnach bei 450 Milliarden Yen, das sind umgerechnet etwa 2,6 Milliarden Euro. Dadurch sank das Betriebsergebnis um fast elf Prozent auf sieben Milliarden Euro – trotz weltweit gut laufender Verkäufe.

Die operative Gewinnmarge ging auf immer noch solide 9,5 Prozent zurück – nach sehr robusten 11,1 Prozent im Vorjahresquartal. Die USA sind der wichtigste Absatzmarkt des Herstellers.

Im Rahmen des Zollabkommens mit den Vereinigten Staaten hat Japan Investitionen in den USA von 550 Milliarden US-Dollar zugesagt. Details dazu sind noch nicht bekannt.

Allerdings will Toyota seine Produktionskapazitäten in Japan im Gegenzug nicht weiter herunterfahren, sondern – im Gegenteil – stabilisieren. Der Hersteller hat angekündigt, am Stammsitz des Konzerns ein neues Werk zu bauen. Es soll Anfang der 2030er Jahre in Betrieb gehen.

Toyota spricht von einem "Werk der Zukunft", das modernste Technologien einsetzen werde und zugleich beste Bedingungen für die Mitarbeiter bieten soll. Einzelheiten zur Größe des Werks, zur geplanten Kapazität und zu vorgesehenen Modellen nannte der Hersteller zunächst nicht.

Das neue Werk soll zusammen mit den bestehenden Werken in Japan Toyotas gesamte Produktionskapazität im Land erhalten. "Wir wollen uns auf Japan konzentrieren und das Produktionsvolumen von drei Millionen Einheiten sichern", richtete der Hersteller aus. In den vergangenen Jahren war der Neuwagenmarkt in Japan jedoch deutlich rückläufig.