Für die meisten Beschäftigten war es ein Schock: Nur eine Handvoll der engsten Mitarbeiter war dem Vernehmen nach informiert über die Absicht von Vorstandschef Luca de Meo, am 15. Juni seinen Abschied bei Renault zu verkünden. Erst vier Tage zuvor hatte er Aufsichtsratschef Jean-Dominique Senard informiert. "Wir haben zuvor nichts in diese Richtung gehört", heißt es aus der Führungsetage.
Der 58-jährige de Meo hat ein Angebot zur Führung des französischen Luxuskonzerns Kering erhalten, zu dem Nobelmarken wie Gucci und Yves Saint Laurent gehören. Ein ausgewiesener Car Guy, der sämtliche 30 Jahre seines Berufslebens in der Autobranche verbracht hat, wirft also mitten in seinem Mandat den Job hin und wechselt in die Mode- und Parfümbranche. Das hat es noch nicht gegeben und es sieht mehr nach einer Flucht als nach einer geplanten Stabübergabe aus.