IfA-Markenmonitor 2025: Zufriedenheit der Händler sinkt wieder

Das Verhältnis zwischen Herstellern und Händlern kühlt sich wieder ab, wie der IfA-Markenmonitor 2025 zeigt: Mit einer Gesamtnote von 3,26 (Schulnotensystem) liegt die Zufriedenheit der Händler laut IfA-Markenmonitor 2025 zwar nur leicht unter dem Vorjahr (3,24), aber die Aufwärtstendenz ist bereits wieder gestoppt.

Die im Rahmen von Corona abgestürzte Zufriedenheit kommt nicht zurück, sondern bleibt auf einem niedrigen Niveau. 

"Die diesjährigen Ergebnisse zeigen, wie tief Unsicherheit und wirtschaftlicher Druck in der Handelsstruktur verankert sind“, so Stefan Reindl, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) und wissenschaftlicher Leiter der Studie. Für die Studie bewerteten mehr als 1100 Vertragspartner anhand von 42 Einzelkriterien ihr Verhältnis zum Hersteller.

Die sich wieder eintrübende Hersteller-Händler-Beziehung geht einher mit "einer steigenden Bedeutung der emotionalen Bindung zur Marke, unabhängig von rationalen Aspekten der Vertriebsbeziehungen", sagt Reindl.

In den meisten abgefragten Bereichen sind die Händler unzufriedener. Den stärksten Rückgang gab es in der Netzpolitik: Hier sank die Zufriedenheit um 0,11 Punkte auf 3,23. Das änderte nichts am Ranking: Am unzufriedensten sind die Partner mit dem Gebrauchtwagengeschäft (3,52). Hier haben sich viele Händler mehr Unterstützung vom Hersteller erhofft.

Anders sieht es bei "Produkt und Marke" aus: Mit einer Bewertung von 2,94 liegt der Bereich quasi auf Vorjahresniveau (2,93) und wird am besten bewertet. Die einzige positive Entwicklung gibt es bei der Vertriebspolitik: Mit einem Plus von 0,11 Punkten auf 3,36 kommt sie deutlich besser an. Dies könnte an der Abkehr vieler Hersteller vom Agenturmodell liegen.

Bei den Herstellern ist Porsche wie schon im Vorjahr Spitzenreiter. Die aktuell schwierige Situation macht sich allerdings auch bei den Stuttgartern bemerkbar: Mit einem Rückgang von 0,41 Punkten auf 2,47 fällt das Minus deutlich aus.

Noch stärker sinkt die Zufriedenheit der Audi-Partner: Mit einem Rückgang von 0,64 Punkte auf 3,44 fällt die VW-Premiummarke auf Rang 19 im Gesamtranking (Vorjahr: 6). Im vergangenen Jahr strahlte Audi noch mit den zufriedensten Händlern unter den drei deutschen Premiumherstellern. Nun ist das Verhältnis getrübt. 

Insbesondere die Bewertungen in den Bereichen Netzpolitik (3,75 / -0,94) sowie Produkt und Marke (3,30 / -0,75) zeigen, dass zentrale strategische Entscheidungen des Herstellers bei den Handelspartnern auf Unverständnis stoßen.

Der größte Sprung nach vorne gelang dem französischen Hersteller Renault: Die Zufriedenheit der Händler stieg um 0,89 Punkte auf 3,40. Damit landet die Marke mit dem Rhombus im Gesamtranking einen Platz vor Audi im soliden Mittelfeld.

Für Florian Kraft, der seit Anfang August 2024 Chef von Renault Deutschland ist, ein klares Zeichen, dass seine Bemühungen um das Händlernetz ankommen und er an den richtigen Schrauben dreht.

Dagegen fruchtet die Händleroffensive von Stellantis Deutschland bislang wenig. Mit Citroën (4,11/-0,20), Opel (3,94/0,37) und Peugeot (3,82/-0,24) landen gleich drei Konzernmarken am unteren Ende des Rankings. Dabei verbucht Fiat mit -0,55 Punkten auf 3,52 das größte Minus.

Einziger Stellantis-Lichtblick ist die Luxusmarke Maserati. Mit einem Plus von 0,85 Punkten schafft sie im Gesamtranking die positivste Entwicklung und landet mit einer Note von 2,85 auf Rang sechs.