Plug-in-Hybride: Toyota und Hyundai verweigern sich dem Rennen um längere Reichweiten

Das Wettrennen um immer größere elektrische Reichweiten bei Plug-in-Hybridfahrzeugen (PHEVs) verliert an Fahrt, zumindest, wenn es nach Toyota und Hyundai geht. Das erklärten Manager der beiden Hersteller auf dem Automotive News Europe Congress. Die Publikation gehört wie die Automobilwoche zum Verlag Crain Communications.

Viele Autobauer hatten zuletzt die Batteriegrößen ihrer PHEVs erhöht, um strengere CO₂-Vorgaben im Rahmen des neuen WLTP-Messverfahrens zu erfüllen. Seit 1. Januar gelten für neu eingeführte Modelle verschärfte Testbedingungen, bei denen größere Batterien zu niedrigeren Emissionswerten führen.

Mehrere Hersteller bieten deswegen bereits Fahrzeuge mit hohen elektrischen Reichweiten an. So fährt etwa das neue Modell Lynk & CO 08 von Geely dem Hersteller zufolge 200 Kilometer. Auch Audi hat angekündigt, den elektrischen Aktionsradius des kommenden Q3-PHEV von bislang rund 50 auf 119 Kilometer zu steigern.

Toyota hingegen hält das für unnötig: "Sobald wir bei 100 Kilometern ankommen, haben wir ein gutes Gleichgewicht gefunden", sagte Andrea Carlucci, Chef des Produkt- und Marketingmanagements bei Toyota Europa. "Größere Batterien in ein Fahrzeug einzubauen, das kein reines Elektroauto ist, verursacht hohe Zusatzkosten."

Im ersten Drittel des Jahres 2025 konnte Toyota seine PHEV-Verkäufe in Europa im Vergleich zum Vorjahr um 139 Prozent steigern, wie Zahlen des Datendienstleisters  Dataforce zeigen.

Der kompakte Crossover C-HR kam auf 21.637 Einheiten und belegte damit Rang sechs unter den meistverkauften PHEVs Europas. Seine elektrische Reichweite liegt bei 66 Kilometern, während der RAV4-PHEV bis zu 100 Kilometer rein elektrisch fahren kann.

Die PHEV-Verkäufe in Europa stiegen von Januar bis April um elf Prozent auf 366.670 Fahrzeuge. Der Zuwachs kommt ausschließlich aus dem Volumensegment, angeführt von VW, Toyota sowie chinesischen Marken wie BYD und Chery.

Die Volumenmarken steigerten ihren Absatz um 56 Prozent auf 198.173 Fahrzeuge, während Premiumanbieter wie Mercedes, Audi oder BMW einen Rückgang um 16 Prozent auf 169.497 Neuzulassungen verzeichneten.

Auch Hyundai verzeichnete bei PHEVs ein Absatzplus von 27 Prozent, vor allem durch das Mittelklasse-SUV Santa Fe. Dennoch warnt Xavier Martinet, CEO von Hyundai Europe, vor zu hohen Erwartungen: "PHEV und EREV sind Übergangstechnologien. Wenn man versucht, diesen Übergang künstlich zu verlängern, wird es teuer und komplex. Wo sollen wir aufhören?"

Der Einbau zweier Antriebe – Verbrenner und Elektromotor – sei nicht auf Dauer tragfähig, meint er.

PHEVs haben in vielen Flotten den Diesel ersetzt – auch dank Steuervorteilen für Geschäftskunden. Doch neue EU-Vorschriften zwingen die Hersteller zum Umdenken. Seit 2025 gilt für neue PHEVs eine strengere "Nutzfaktor"-Berechnung, die die CO2-Werte realitätsnäher erfassen soll.

Ab 2026 betrifft dies auch bereits zugelassene Modelle. Die Folge: deutlich höhere offizielle Emissionen. "Der Verkauf von PHEVs mit ausreichender Reichweite ist ein taktischer Schritt, um die EU-Ziele einzuhalten", sagte Martinet in einem Interview.

Doch auch diese Strategie ist nur von begrenzter Dauer – ab 2028 wird die Gesetzgebung erneut verschärft. "In zwei, drei Jahren wird es noch weniger attraktiv sein, PHEVs anzubieten", so Martinet.

Dieser Artikel stammt von der Automobilwoche-Schwester "Automotive News Europe". Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur bearbeitet.