Umfrage: Mehrheit der Deutschen misstraut Robotaxis

Technisch hat VW mit seinem autonomen ID Buzz AD kürzlich einen Durchbruch erzielt. Nun gilt es, diesen Erfolg auch zu vermarkten. Der Markt für autonomes Fahren soll in Europa und den USA von heute weniger als 100 Millionen bis 2035 auf 350 bis 400 Milliarden Euro wachsen. 

Erste Erfolge gibt es bereits, wie die Zusammenarbeit von VW mit Uber in den USA beweist. Dort ist die Google-Tochter Waymo bereits in mehreren Städten mit Robotaxis aktiv und absolviert pro Woche bis zu 250.000 Fahrten. Hinzu kommt seit Kurzem auch Tesla mit einem sehr begrenzten Testprojekt in Austin (Texas).

Auch in Deutschland zeigen ÖPNV-Anbieter wie die Berliner Verkehrsbetriebe Interesse. Auf Verbraucherseite hingegen ist für einen großflächigen Einsatz noch Überzeugungsarbeit nötig. Das belegt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Automobilwoche.

Demnach wären 62 Prozent der Bundesbürgerinnen und -Bürger derzeit nicht bereit, in einem selbstfahrenden Roboter-Taxi mitzufahren. Rund die Hälfte der Befragten schließt das sogar kategorisch aus.

Doch die Umfrage zeigt auch: Ein gewisses Marktpotential ist schon jetzt da. 29 Prozent können sich Fahrten mit Robotaxis durchaus vorstellen. Und dieser Anteil dürfte perspektivisch noch weiter steigen. Denn vor allem junge Menschen sind überdurchschnittlich aufgeschlossen. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen zeigt sich ein Drittel offen, bei den 30 bis 39-Jährigen sind es sogar 44 Prozent.

Entscheidend für die Nachfrage nach Robotaxi-Angeboten dürfte die Sicherheit sein. Hier zeigen sich Experten sehr zuversichtlich. "Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem vollautomatisierte Systeme mindestens so sicher sind wie der Mensch – wenn nicht sogar noch sicherer", erklärte unlängst Stan Zurkiewicz, CEO des Prüfkonzerns Dekra.

Die Mehrheit der heutigen Unfälle sei auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Gleichzeitig sorgten Fahrassistenzsysteme schon seit Jahren dafür, die Straßen sicherer zu machen "Im Hinblick auf die Verkehrssicherheit ist der Fortschritt des automatisierten Fahrens also ausdrücklich zu begrüßen", so Zurkiewicz.