BYD verlegt Deutschland-Zentrale nach Frankfurt

Der chinesische Autobauer BYD will in Deutschland künftig von Frankfurt aus agieren. Entsprechende Pläne zur Verlegung der Zentrale hat ein Sprecher bestätigt. Allerdings habe man noch kein passendes Gebäude gefunden

Der Umzug soll nach Möglichkeit noch in diesem Jahr stattfinden. Wie viele Mitarbeiter in Frankfurt tätig sein werden und welche Funktionen gebündelt werden, steht noch nicht fest.

Bisher war die Zentrale an die Hedin-Gruppe angebunden, die bis Herbst 2024 als Generalimportuer für BYD fungierte und ihren Hauptsitz in Stuttgart hat. Allerdings hat der chinesische Autobauer angesichts schleppender Verkäufe seine Strategie geändert und steuert den Vertrieb in Deutschland nun selbst.

Mit Patrick Schulz hat das Unternehmen im Februar 2025 auch einen neuen Sales Director eingesetzt. Er kam von der ebenfalls chinesischen Marke MG. Die Europa-Zentrale von BYD sitzt in Budapest.

Bis Ende des Jahres will die Marke ein starkes Händlernetz mit 120 Verkaufspunkten haben und sucht dafür Partner. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen es 400 bis 500 Standorte mit rund 200 Partnern sein. Aktuell liegt die Zahl bei 30.

Die Verkaufszahlen von BYD sind in Deutschland zuletzt stark gestiegen. Bis Ende Mai wurden laut Kraftfahrtbundesamt 4648 Fahrzeuge zugelassen, das entspricht einem Marktanteil von 0,4 Prozent. Im Vorjahreszeitraum lag der Anteil mit 777 Fahrzeugen noch bei 0,1 Prozent.

Allerdings räumt BYD ein, dass derzeit noch viele Fahrzeuge über Flottenanbieter wie Finn oder als Mietwagen in den Markt gedrückt werden. Dies diene auch dazu, einen Gebrauchtwagenmarkt zu etablieren, sagte Europa-Chefin Maria Gracia Davino kürzlich bei einer Händlerveranstaltung. BYD ist vor zwei Jahren mit drei Produkten gestartet, jetzt können Kunden zwischen zehn Modellen wählen.

Während der Fokus zunächst auf rein elektrischen Fahrzeugen lag, soll in Zukunft vor allem der Plug-in-Hybrid für steigende Verkaufszahlen in Deutschland sorgen. Gerade wurde der Dolphin Surf als Einstiegsstromer vorgestellt, mit dem BYD eine Preisansage an europäische Anbieter günstiger E-Autos macht. 

Bis Ende des Jahres sollen in jedem Quartal ein bis zwei neue Modelle vorgestellt werden. 2026 soll die Edelmarke Denza mit dem Z9 GT nach Deutschland kommen.