Dacia hat das dritte Rekordjahr in Folge hinter sich. Doch Markenchef Denis Le Vot gibt sich damit nicht zufrieden. Im großen Interview spricht er über den Angriff im C-Segment und die Rolle der Restwerte. Und er erklärt anhand von Beispielen, was sich hinter der Strategie "Design to Cost" verbirgt, die maßgeblich für den Erfolg der Marke verantwortlich ist.
Herr Le Vot, welche Rolle spielt der neue Bigster für Dacia?
Wir eröffnen mit dem Bigster ein neues Spielfeld für Dacia. Wir treten mit ihm in das C-Segment ein, in dem wir bislang nicht vertreten waren. Und in diesem Segment werden wir weiterhin die Rezepte anwenden, die den Erfolg von Dacia im B-Segment ausgemacht haben. Der Charme daran ist, dass wir eine völlig neue Kundschaft erobern werden. Es wird also zusätzliche Kunden geben. Dacia wird weiter wachsen.
Wäre der Start im C-Segment nicht auch ein guter Zeitpunkt, um geografisch in einen neuen Markt einzutreten?
Diese Frage haben wir uns schon gestellt, als wir Anfang 2021 in der Gruppe den Renaulution-Plan aufgestellt haben. Für Dacia sehen wir seither in Europa eine interessante Wachstumskurve.
Was sind nun unsere nächsten Wachstumshebel? Aktuell ist Dacia auf 44 Märkten tätig. Bis zum Start des Bigster waren wir dort auf das A- und vor allem auf das B-Segment begrenzt.
Und Sie wissen, das B-Segment ist nicht das größte Segment in Europa, sondern es ist das C-Segment und insbesondere sind es in diesem Segment die SUVs, die für Wachstum stehen.
In Deutschland zum Beispiel repräsentieren sie einen Anteil von 21 Prozent, in ganz Europa fast drei Millionen Neufahrzeuge jährlich. Das ist also der größte Pool, und wir steigen jetzt in diesen Pool ein.
Meine Antwort auf Ihre Frage lautet daher ganz klar: Wir wachsen eher durch eine Ausweitung unserer Marktabdeckung in dem Gebiet, in dem wir heute bereits tätig sind. Eine geografische Ausweitung der Marktabdeckung hat für uns im aktuellen Stadium keine Priorität.