Grafik-Analyse: Wie VW-Marken bei Elektroautos dominieren

Die Marketingaktivitäten für Elektroautos zahlen sich aus: Im April erreichten die reinen E-Mobile ihr bestes Ergebnis seit dem Ende des Umweltbonus im Dezember 2023. Der Marktanteil von 18,8 Prozent und 45.535 Neuzulassungen sind jeweils Höchstwerte seit Auslaufen des Umweltbonus.

Kumuliert man die BEV-Neuzulassungen, kommen sie nach vier Monaten auf 17,5 Prozent – ein deutlich höherer Marktanteil als im vierten Quartal 2024 (14,9 Prozent) und ähnlich hoch wie 2023 – mit dem Umweltbonus – als der Anteil bei 18,4 Prozent lag.

Was jedoch anders ist als 2023: Tesla spielt kaum noch eine Rolle, dafür dominiert der Volkswagen-Konzern mit seinen Marken, vorneweg VW Pkw.

Der VW-Konzern stellt knapp 47 Prozent aller BEV-Zulassungen. Besonders hoch ist der Elektro-Anteil innerhalb der Marken bei Porsche (25 %), Seat (23 %) sowie Skoda und Audi (je 22 %).

Die Marke VW Pkw hat im April die meisten E-Autos verkauft. Ihr BEV-Anteil lag bei 21,4 Prozent. Dahinter folgt mit 9,4 Prozent Skoda vor BMW mit 9,1 Prozent. Tesla schafft es im April nicht unter die Top 15 der BEVs und liegt mit einem Marktanteil an den BEVs von 1,9 Prozent auf Rang 16.

Die erfolgreichste chinesische Marke bei den Stromern, BYD, belegt Rang zwölf mit 1.049 neu zugelassenen E-Mobilen (Anteil 2,3 Prozent).

Ebenso wie in den drei Vormonaten ist auch im abgelaufenen Monat der VW ID.7 das führende BEV-Modell. Dahinter folgen VW ID.3 und VW ID.4/ID.5. Die Top fünf werden durch Skoda Elroq und den Seat/Cupra Born komplettiert.

Der Privatkundenanteil ist dabei sehr unterschiedlich: Der ID.7 kommt gerade einmal auf elf Prozent. Der in vielen Tests gelobte Wagen wird vor allem als Flottenfahrzeug zugelassen. Beim ID.3 hingegen beträgt der Privatkundenanteil 39 Prozent.

Der Skoda Elroq, erst in diesem Jahr eingeführt, entwickelt sich noch mehr zu einem Favoriten der privaten Neuwagenkäufer:  62 Prozent beträgt ihr Anteil. Das beliebteste E-Auto bei Privatkäufern ist jedoch der Cupra Born, quasi die "spanische Version" des ID.3 mit 88 Prozent private Neuzulassungen.

Von den insgesamt 46 Marken in der BEV-Statistik gibt es neun Marken, die ausschließlich reine E-Mobile anbieten. Sie machen aber nur 3,8 Prozent aller BEV-Zulassungen aus. Auch das zeigt noch einmal exemplarisch den Absturz von Tesla, die noch bis vor kurzem den Markt für Elektroautos hierzulande dominierten. 

Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt kommen sieben Marken auf einen markeninternen BEV-Anteil von über 20 Prozent: Skoda: 22 Prozent, Audi: 22 Prozent, Seat: 23 Prozent, Hyundai: 30 Prozent, Kia: 23 Prozent, Renault: 20 Prozent und Porsche: 25 Prozent.

Unter den Top-20-Marken haben folgende Marken aktuell die niedrigsten internen BEV-Anteile: Toyota (6,5 Prozent), Dacia (6,0 Prozent), Peugeot (5,6 Prozent) Nissan (4,1 Prozent) und Mazda mit 0,4 Prozent. 

In den vergangenen zwölf Monaten sind 47 neue Modelle auf den Markt gekommen. Am erfolgreichsten im April war der Skoda Elroq mit 2.402 Neuzulassungen, vor dem Audi A6 (1.420 Neuzulassungen, BEV-Anteil 37 Prozent). Insgesamt bieten 46 Marken 140 Modelle an.

Der Marktanteil der Plug-in-Hybride hatte sich im Jahresverlauf 2024 auf 8,4 Prozent im vierten Quartal erholt. Im April kommen sie mit 10,0 Prozent auf den zweithöchsten Wert seit Ende des Umweltbonus im Dezember 2022. Weiterhin liegt er aber noch deutlich unter dem Marktanteil der BEVs, mit zunehmendem Abstand. 

Die fünf Top-Marken der PHEVs, VW, Mercedes, BMW, Seat und Volvo, kommen auf 65 Prozent aller PHEV-Zulassungen, wobei VW im April mit 18,5 Prozent den höchsten Anteil hat, vor Mercedes (16 Prozent) und BMW mit zwölf Prozent.

Die markeninternen PHEV-Anteile sind bei den drei Marken sehr unterschiedlich: Bei VW beträgt er neun Prozent, bei Mercedes 18 Prozent und bei BMW 13 Prozent.

Von den Top-15 Modellen stammen sieben Modelle aus dem VW-Konzern. Die drei führenden Modelle sind VW Tiguan, Mercedes E-Klasse und VW Passat. Insgesamt teilen sich die PHEV-Zulassungen auf 105 Modelle von 33 Marken auf.

Die Hybride ohne Stecker können mit 27,8 Prozent Marktanteil an ihre bisherigen Höchstwerte der vergangenen Monate zwar nicht anknüpfen, bleiben aber wie in den beiden Vormonaten stärkste Antriebsart vor den Benzinern.

Allerdings sind die Voll-Hybride (elektrische Leistung von mindesten 20 kW/t und in der Lage rein elektrisch zu fahren) darunter noch deutlich in der Minderheit. Sie machen im April 14 Prozent der gesamten Hybrid-Zulassungen aus und haben einen Anteil von vier Prozent an den gesamten Neuzulassungen.

BMW hat Mercedes mit einem Anteil von 16 Prozent von der Spitze der HEV-Zulassungen verdrängt. Mercedes (15,6 Prozent) und Audi mit 8,5 Prozent folgen auf den Plätzen zwei und drei. Der markeninterne HEV-Anteil liegt bei BMW bei 48 Prozent, Mercedes kommt auf 47 Prozent und Audi auf 37 Prozent. 

Nummer eins auf Modellebene ist im April der Audi A6, gefolgt von der Mercedes C-Klasse und dem Toyota Yaris. Insgesamt sind hier 155 Modelle von 34 Marken vertreten.

Die Benziner und auch die Diesel-Pkw müssen im Vorjahresvergleich deutliche Marktanteilsverluste hinnehmen. Bei den Benzinern gehen die Marktanteile von 37,3 Prozent auf 27,5 Prozent zurück, bei den Diesel-Pkw fallen sie von 19,1 Prozent auf 15,5 Prozent. Damit bleiben die reinen Verbrenner seit September vergangenen Jahres ununterbrochen unter der 50 Prozent–Marke.

Bei den zwei reinen Verbrenner-Antriebsarten ist VW die Nummer eins. Bei den Benzinern erreicht die Marke 26 Prozent und bei den Diesel-Pkw sogar 33 Prozent. Mit Fiat (13 Prozent an allen Dieselzulassungen) stellen die beiden Marken 46 Prozent aller Dieselzulassungen. Auf Platz drei liegt Mercedes mit 12,5 Prozent. Bei den Benzinern liegen Skoda und Opel auf den Plätzen zwei und drei.

Von den drei führenden Marken hat Opel mit 62 Prozent den höchsten Benziner-Anteil vor Skoda (44 Prozent) und VW (38 Prozent). Bezüglich des Dieselanteils liegt VW mit 25 Prozent deutlich hinter Fiat (70 Prozent) und leicht über Mercedes mit 21 Prozent.