Volkswagen: Gut ein Drittel des Gewinns stammt aus Bankgeschäften

Über 20 Prozent mehr Gewinn meldet Volkswagens Finanz-Tochter, die Volkswagen Group Mobility, für das erste Quartal 2024. Das operative Ergebnis stieg demnach auf 948 Millionen Euro (plus 20,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum).

Der Finanzdienstleister steht damit im ersten Quartal für ein Drittel des gesamten Konzern-Ergebnis von knapp 2,9 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren haben die Aktivitäten rund um die Volkswagen Bank jeweils rund 15 Prozent zum Gesamtergebnis beigetragen.

Allerdings geht der hohe Beitrag im ersten Quartal diesen Jahres nicht nur auf das Konto der guten Group-Mobility-Zahlen. Mit einem Minus von fast 40 Prozent musste der restliche Konzern ordentlich Federn lassen – somit wächst der Anteil von Group Mobility am Gesamtgewinn. 

Unabhängig davon läuft das Geschäft bei der Group Mobility gut: Die Vertragszugänge haben um 4,6 Prozent auf knapp 2,5 Millionen Verträge zugenommen. Insgesamt liegt der Vertragsbestand bei 26,8 Millionen Stück (plus 0,4 Prozent). Die Einlagen bei der Volkswagen Bank stiegen seit Jahresbeginn um rund drei  auf nun 58 Milliarden Euro.

Besonders positiv hat sich das Geschäft mit den Elektrofahrzeugen entwickelt. Die BEV-Neuzugänge sind weltweit um 62,3 Prozent, in Europa sogar um 75,9 Prozent gestiegen. "Das verdeutlicht unsere wichtige Rolle im Volkswagen Konzern beim Markthochlauf der Elektromobilität", erklärt Christian Dahlheim, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Financial Services AG. 

Während das Finanzierungsgeschäft im ersten Quartal leicht rückläufig war (minus 1,4 Prozent bei den Vertragszugängen), legte das Leasing-Geschäft um 6 Prozent zu.

Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich die Group Mobility optimistisch und rechnet mit einem operativen Ergebnis, das "deutlich über Vorjahr" liegt. 2024 musste der Geschäftsbereich mit 3,0 Milliarden Euro ein Minus von 7,7 Prozent hinnehmen. 

Ein wichtiger Bestandteil der Strategie ist das sogenannte "Vehicle Lifetime Modell". Volkswagen will dabei das Gebrauchtwagenleasing ausbauen und Fahrzeuge über mehrere Leasingzyklen im Portfolio halten. Daraus ließen sich weitere Ertragspotenziale erschließen.

VWs Deutschland-Chef Achim Schaible erklärte dazu im Automobilwoche-Interview: "Wenn es uns gelingt, einen Großteil der Fahrzeuge im zweiten Zyklus mit einem Leasingangebot oder einem Finanzierungsangebot an unsere Kunden zu vermarkten, haben wir auch am Ende des Vertrages wieder Zugriff auf die Fahrzeuge, und damit wieder Zugang zu den Kunden."

In diesem Zuge wurde zuletzt auch die internationale Gebrauchtwagenvermarktung in Europa ausgebaut. 2024 wurden insgesamt 444.000 Gebrauchte vermarktet, 16 Prozent mehr als im Vorjahr.