Nach dem Volkswagen-Konzern hat auch die Markengruppe Core ihre Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Nur bei einer Marke läuft es rund.
Core-Gruppenchef und VW-Pkw-Boss Thomas Schäfer muss schlechte Zahlen verkünden.
Bei Volkswagens Kernmarke VW rutschte die Rendite im ersten Quartal auf 0,5 Prozent ab. Im Vorjahr erzielte VW Pkw noch 3,9 Prozent. Das zeigt ein genauerer Blick in die Quartals-Zahlen der Markengruppe Core.
VW Pkw musste demnach trotz eines Umsatzplus von zwei Milliarden auf 21,2 Milliarden Euro einen drastischen Einbruch von 746 auf 112 Millionen Euro beim operativen Ergebnis hinnehmen.
Vor allem die Rückstellungen im Zusammenhang mit der CO2-Regulierung in Europa, Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Abgasskandal sowie Aufwendungen aus der Bewertung von Fahrzeugtransporten aufgrund der ab Anfang April in den Vereinigten Staaten eingeführten Einfuhrzölle belasten das Ergebnis der Marke VW.
Diese Sondereffekte hatte auch der Konzern als maßgeblich für das schlechte Abschneiden der gesamten Volkswagen Group angeführt.
Mitte der Woche hatte der Volkswagen-Konzern seine Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht und einen Gewinneinbruch um rund 40 Prozent vermeldet. Die markenübergreifende Rendite sank auf 3,7 Prozent, die der Core-Gruppe mit VW, VW Nutzfahrzeuge, Seat/Cupra und Skoda auf 3,2 Prozent.
Rettungsanker der Core-Gruppe ist nach wie vor Skoda. Die Tschechen konnten im ersten Quartal ihr operatives Ergebnis um elf auf 546 Millionen Euro steigern. Da der Umsatz sogar von 6,6 auf 7,3 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen ist, verschlechtert sich die Rendite marginal von 8,1 auf 7,5 Prozent.
Noch drastischer sieht es bei Seat/Cupra und VW Nutzfahrzeuge aus. Der Gewinn der Spanier geht von 226 auf fünf Millionen Euro zurück, die Rendite von 5,9 auf 0,1 Prozent. VWN in Hannover muss einen Gewinneinbruch von 398 auf 37 Millionen Euro verbuchen, die Rendite fällt von 9,5 auf 0,9 Prozent – bei jeweils nahezu unveränderten Umsätzen.
Neben dem "komplexen globalen Umfeld" sei der Rückgang bei Seat/Cupra auf eine Verschiebung des Verkaufsmixes hin zu BEV-Fahrzeugen sowie europäische Einfuhrzölle auf den in China produzierten Cupra Tavascan zurückzuführen. Als Hauptgrund für die schlechten Zahlen bei VW Nutzfahrzeuge nennt der Hersteller den Modellwechsel auf den neuen Transporter.
Insgesamt hat die Markengruppe Core ein operatives Ergebnis von 1,1 Milliarden Euro erzielt und damit über 46 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Der Absatz der Fahrzeuge ist hingegen um 2,7 Prozent auf 1,2 Millionen Autos, der Umsatz um 7,8 Prozent auf 35,3 Milliarden Euro gestiegen.
Für die Zukunft bleibt die Core-Gruppe zuversichtlich, mittelfristig strebt sie eine Rendite von acht Prozent an. Damit das gelingt, müsse man die "Performance Programme in den Marken weiter mit Nachdruck verfolgen", so David Powels, Finanzchef von VW Pkw und der Markengruppe Core.
" Wir arbeiten weiter daran, die Batteriekosten zu senken, Fabrikkosten und Gemeinkosten zu reduzieren, Entwicklungszeiten zu verkürzen und die Softwarequalität zu verbessern."
