Die Japaner wollten den europäischen Automarkt schon aufgeben, jetzt setzen sie sich ein neues, ambitioniertes Absatzziel.
Der Mitsubishi ASX gehört zu den Modellen, mit denen der Hersteller in Europa wieder wachsen will.
Mitsubishi wird in Europa wieder selbstbewusster. Der japanische Hersteller plant, in der Region jährlich 75.000 bis 80.000 Fahrzeuge zu verkaufen. Das wäre ein Wachstum von rund 20 bis 30 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr.
Möglich machen sollen das im Kern zwei zusätzliche Modelle, die auf Fahrzeugen des Allianzpartners Renault basieren. Sie sollen noch im laufenden Jahr eingeführt werden, wie Europachef Frank Krol der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe sagte.
Aufgrund von Verlusten während der Corona-Pandemie hatte Mitsubishi noch vor fünf Jahren einen Rückzug aus Europa erwogen. Stattdessen vereinbarten die Allianzpartner Mitsubishi, Renault und Nissan schließlich eine engere Zusammenarbeit bei Modellen.
Zu den auf Renault-Modellen basierenden Mitsubishis zählen heute der Kleinwagen Colt auf Basis des Clio, das kompakte SUV ASX auf Basis des Captur sowie der neue Grandis, der auf dem Symbioz basiert. Der Grandis kommt noch dieses Jahr auf den europäischen Markt.
Im Herbst folgt der elektrische, von Renault gebaute Eclipse Cross, der auf der CMF-EV-Plattform der Allianz aufbaut; allerdings mit markentypischen Mitsubishi-Designmerkmalen wie der neuen Version des "Dynamic Shield"-Kühlergrills, der erstmals beim neuen Outlander zum Einsatz kam.
"Colt und ASX waren der erste Schritt", erklärte Krol die Strategie: "Der Eclipse Cross EV ist ein zweiter Schritt, der deutlich mehr Mitsubishi ist." Mitsubishi wolle zukünftig auch wieder mehr eigene Modelle nach Europa bringen.
Der Hersteller hatte zuvor Pläne zur Entwicklung zweier eigener E-Autos gestrichen, um sich auf Plug-in-Hybride und Hybride zu konzentrieren, "wo wir einen Wettbewerbsvorteil haben", wie Mitsubishi-CEO Takao Kato im Mai sagte.
Für Märkte wie Europa, in denen Elektroautos erforderlich sind, habe Mitsubishi "beschlossen, OEM-Produkte unserer Partner zu nutzen", führte Kato weiter aus. Renault baut bereits den Elektro-Micra für Nissan, und Krol deutet eine "dritte Phase" der Zusammenarbeit an.
Beobachter nehmen an, dass Mitsubishi eine Version des nächsten Clio erhalten könnte, der noch dieses Jahr vorgestellt werden soll.
Zudem hat Mitsubishi im Frühjahr mit dem Verkauf des verspäteten Outlander Plug-in-Hybrid-SUVs begonnen, womit das Unternehmen nun eine Palette elektrifizierter Modelle bietet, mit der es nicht zuletzt den neuen chinesischen Herausforderern entgegentreten will.
"Einige von ihnen sind ziemlich stark, und sie müssen irgendwo Marktanteile gewinnen", sagte Krol über die Chinesen: "Daher schauen wir uns viele Aspekte an – nicht nur das Produktportfolio, sondern auch, wie wir Autos verkaufen und wie wir näher an die Kunden herankommen."
So stellt Mitsubishi sein bisheriges Vertriebsmodell, bei dem Fahrzeuge an Importeure verkauft wurden, auf den Direktverkauf an Händler um.
Die Verkaufszahlen von Mitsubishi in Europa stiegen 2024 laut Dataforce um 44 Prozent auf 60.879 Fahrzeuge. Dabei halfen maßgeblich die Modelle Colt und ASX. Allerdings gingen die Auslieferungen bis Mai 2025 dann um 29 Prozent auf 21.398 Fahrzeuge zurück.
Das hat unter anderem mit der Einstellung des günstigen Space Star und des Eclipse Cross zu tun, die nicht den neuen EU-Vorschriften für Assistenzsysteme und Cybersicherheit entsprachen. Der Space Star war im vergangenen Jahr Mitsubishis meistverkauftes Modell in Europa und machte 39 Prozent des Gesamtabsatzes aus.
Mitsubishi spricht sich dafür aus, angepasste Versionen der japanischen Kei-Cars nach Europa zu bringen – also Kleinstwagen, die speziell für den Einsatz in Städten konzipiert worden sind. Dazu müsste die EU allerdings ihre Zulassungsbestimmungen anpassen.
"Das wäre ein gutes Mittel, um die Elektrifizierung der Branche voranzutreiben", sagte Krol. Mitsubishi ist in Japan ein starker Player im Kei-Car-Segment, aber die entsprechenden Modelle nach Europa zu bringen "klingt einfacher, als es ist".
Im Jahr 2019 verkaufte Mitsubishi Fahrzeuge in 32 europäischen Märkten. Heute ist das Unternehmen noch in 20 aktiv, hält sich aber die Rückkehr in bestimmte Märkte offen. Konkret geprüft werden dem Vernehmen nach etwa Großbritannien und Belgien.
Auch kleinere osteuropäische Länder könnten in Zukunft wieder eine Rolle spielen, wo Mitsubishi hauptsächlich den Pickup L200 verkaufte. Doch den zu elektrifizieren, wäre laut Krol nicht sinnvoll: "Das Problem, nur einen Antriebsstrang für Europa zu bauen, liegt darin, dass das Absatzvolumen einfach nicht ausreicht."
Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.
