Lkw-Töchter von Daimler Truck und Toyota fusionieren

Bereits vor zwei Jahren formulierten die Unternehmen Daimler Truck und Toyota erstmals konkret den Wunsch, ihre Töchter Mitsubishi Fuso und Hino zu fusionieren. Jetzt ist der Plan vollendet.

In Japan wurde die Gründung einer neuen Holding vereinbart, in die die beiden Nutzfahrzeughersteller eingebracht werden sollen. Führen soll die Holding der bisherige Mitsubishi-Fuso-Chef Karl Deppen.

"Die nun beschlossene Integration von Mitsubishi Fuso und Hino Motors ist wirklich historisch. Wir bringen zwei starke Partner zusammen, um ein noch stärkeres Unternehmen zu bilden und erfolgreich die Dekarbonisierung des Verkehrs zu gestalten", sagte Daimler-Truck-Chefin Karin Radström.

Gemeinsam verfüge man über ein großes Potenzial, Skaleneffekte zu nutzen. Koji Sato, CEO, Toyota, sagte: "Wir glauben, dass wir die Zukunft gemeinsam gestalten müssen."

Im April 2026 soll die dazugehörige Dachgesellschaft an den Start gehen. Ziel sei es, "gleichberechtigt" in den Bereichen Entwicklung, Beschaffung und Produktion von Nutzfahrzeugen zusammenzuarbeiten.

Auch ein Börsengang in Tokio ist vorgesehen. Daimler und Toyota wollen an dem Konzern künftig jeweils ein Viertel der Anteile halten. Der Name des Unternehmens soll zu einem späteren Zeitpunkt genannt werden. Sitz ist in Tokio. Das Unternehmen hat weltweit rund 40.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von etwa 15 Milliarden Euro.

Die Pläne für den Zusammenschluss wurden durch einen Abgasskandal bei Hino verzögert. Im März 2022 wurde bekannt, dass das Unternehmen seit 2003 Emissions- und Kraftstoffverbrauchsdaten gefälscht hatte.

Anfang des Jahres verhängten die Behörden in den USA eine Strafe in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar gegen Hino, die das Unternehmen akzeptierte. Auch in Deutschland wurden Bußgelder in Millionenhöhe verhängt.

"Die Situation bei Hino war nach dem Abgasbetrug ziemlich ernst", sagte Karl Deppen, CEO von Mitsubishi Fuso, auf einer Pressekonferenz.

"Dennoch haben wir in den letzten zwei Jahren gesehen, dass das Hino-Team viel Arbeit geleistet hat, um die Situation zu entschärfen und zu lösen“, so Deppen weiter. Deshalb sei jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen, den nächsten Schritt zu machen.

Daimler Truck muss wie viele andere Nutzfahrzeughersteller enorme Summen in die Entwicklung emissionsarmer Technologien stecken. Neben batterieelektrischen Antrieben gehört dazu auch die Brennstoffzelle.

Um die Kosten im Rahmen zu halten, sind in den vergangenen Jahren viele Partnerschaften entstanden. So arbeitet Daimler Truck beim Thema Wasserstoff beispielsweise mit dem Wettbewerber Volvo zusammen.