Trotz Volvo und Polestar: Geely kommt jetzt auch mit der Kernmarke nach Europa

Geely bringt seine gleichnamige Kernmarke nach Großbritannien und Italien und treibt damit seine Globalisierungsstrategie voran. Ziel ist es, an den Erfolg chinesischer Volumenhersteller wie MG (SAIC), BYD sowie Cherys Marken Omoda und Jaecoo anzuknüpfen und preisbewusste Käufer anzusprechen.

Im vierten Quartal startet der Verkauf des kompakten Elektro-SUV EX5 in beiden Märkten. Zusätzlich soll in Italien ein Plug-in-Hybrid-Modell angeboten werden. Der EX5 tritt gegen Wettbewerber wie den MG S5, den Omoda E5 und den BYD Atto 3 an. Zu den europäischen Konkurrenten zählen Modelle wie VW ID.4, Skoda Elroq und Renault Scenic.

Nach dem Marktstart in Griechenland im Juni setzt Geely damit die sukzessive Einführung der Marke in Europa fort. Preise für den EX5 sind noch nicht bekannt.

In Großbritannien dürfte Geely jedoch mit aggressiven Preisen punkten – das Land erhebt bislang keine Importzölle auf Elektroautos aus China. In der EU hingegen wird der EX5 mit den neuen Strafzöllen auf chinesische BEVs konfrontiert.

Den Vertrieb in Italien übernimmt Jameel Motors, eine Handelsgruppe aus Saudi-Arabien. Sie vertreibt die Marke bereits in Polen, betreut dort auch die  Marke Guangzhou. In Italien sind für Geely etwa 100 Vertragshändler geplant, sagte Marco Santucci,  Geschäftsführer von Jameel Motors in Italien.

Bis Ende des Jahres soll ein Flagship-Store von Geely in Rom entstehen. Bisher ist Großbritannien der einzige europäische Markt, auf dem Geely eine eigene nationale Vertriebsgesellschaft hat.

Die Expansion mit der Kernmarke ist Teil eines Strategiewechsels: Während die Premiummarke Zeekr in Europa auf starke Konkurrenz durch etablierte Anbieter wie BMW, Mercedes-Benz und Audi trifft, verzeichnen chinesische Volumenmarken deutlich größere Erfolge.

Marken wie MG bieten BEVs und Plug-in-Hybride günstiger an als europäische Hersteller – oft mit höherem Serienausstattungsniveau. Geely will sich im Volumensegment stärker positionieren und betont die Weiterentwicklung der Fahreigenschaften durch seine Tochter Lotus für den britischen Markt.

Hinzu kommt, dass Geely mit seiner seit Jahrzehnten etablierten Marke Volvo schon im Premiumsegment vertreten ist und in den vergangenen Jahren mit hohem Aufwand die Tochter Polestar eingeführt hat.

Bereits vor einigen Tagen hat der Hersteller mit der Volvo-Managerin Lone Fonss Schroder eine eigene Europachefin ernannt. Bisher hatte Konzernchef Li Shufu diesen Posten in Personalunion inne.

Laut Dataforce verkaufte Geely in Europa von Januar bis Mai gerade einmal 820 Fahrzeuge. Der meistverkaufte war der kleine Verbrenner-SUV Coolray mit 590 Einheiten, gefolgt vom kompakten SUV Starray (202 Einheiten). Im Jahr 2023 exportierte Geely weltweit 414.522 Fahrzeuge aus China– ein Plus von 57 Prozent.

Damit bleibt das Unternehmen jedoch weit hinter dem Exportvolumen von Marktführer Chery (1,14 Millionen Fahrzeuge). Insgesamt setzte Geely Auto 2023 rund 2,2 Millionen Fahrzeuge ab, ein Plus von 34 Prozent. 2024 will Geely weltweit 300 neue Händler gewinnen und die Gesamtzahl auf 1100 steigern.

Dieser Artikel stammt von der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche überprüft.