Die spannendsten Premieren der IAA Mobility 2025 – ein Überblick

Dieses Heimspiel lässt sich BMW nicht entgehen: den großen Start der Neuen Klasse am Heimatstandort München. Das erste Modell auf der neuen Technologiearchitektur, den iX3, hat der Autohersteller schon am Freitag vor der IAA in München gezeigt. 

Für BMW ist die Neue Klasse mehr als nur eine neue Fahrzeug-Familie. Es ist der Aufbruch in eine neue Ära und der Start des SDV-Zeitalters in München. Rund acht bis zehn Milliarden Euro soll BMW in das Projekt investiert haben, das zum Erfolg verdammt ist. 

Die Eckdaten des Mittelklasse-SUV iX3 sind auf jeden Fall vielversprechend: 400 kW Ladeleistung, 805 Kilometer Reichweite. Der Preis: An den Start geht der iX3 für knapp 69.000 Euro, später soll eine Einstiegsversion für 60.000 Euro folgen. 

Auch die BMW-Tochter Mini kann es nicht abwarten, bis die Messe beginnt. Sie präsentiert am Abend des 5. Septembers in München zwei neue, sportliche John-Cooper-Works Showcars.

Auch Mercedes-Benz bringt zur IAA große Neuigkeiten mit. Die Stuttgarter werden den neuen, elektrischen GLC, basierend auf der neuen Plattform MB.EA, zeigen. Für den Premium-Hersteller ist das Kompakt-SUV eines der wichtigsten Autos, das nun erstmals auch mit Batterie vorfährt.

Der Stromer-GLC soll den Absatzanteil elektrischer Fahrzeuge von Mercedes-Benz deutlich erhöhen und mehr Erfolg einfahren, als der eher glücklose EQC, mit dem sich die Stuttgarter zuvor in diesem Segment versuchten.

Der GLC wird im Mercedes‑Benz Pavillon auf dem "Open Space" am Apothekenhof und in der Messehalle B3 zu sehen sein, einen ersten Blick auf das neue Cockpit gewährt der Autobauer schon vorab mit Fotos.

Neben dem GLC feiern auch der neue CLA  sowie der CLA Shooting Brake in Deutschland ihre Messepremiere auf der IAA. Die Kompakten-Modelle markieren den Einstieg in die Merecdes-Welt, fahren zunächst rein elektrisch vor und kommen später auch mit Verbrenner.

Die ehemalige Mercedes-Tochter Smart, die inzwischen zur Hälfte in chinesische Hand ist, zeigt das Modell #5, das bereits auf dem Markt ist, erstmals in Europa auf einer Messe. Zudem hat die Marke das Umfeld der IAA genutzt, um einen neuen Zweisitzer anzukündigen.

Der #2 erinnert schon beim Namen an seinen Vorgänger, dürfte aber deutlich größer ausfallen als der zuletzt rund 2,70 Meter lange Fortwo. Details hat der Hersteller noch nichtbekannt gegeben.

Im Mittelpunkt des Auftritts von Audi auf der IAA steht ein Showcar, mit dem Audi erstmals einen Ausblick auf die künftige Designsprache der Marke mit den vier Ringen gibt. Das Concept C wurde ebenfalls bereits im Vorfeld der Messe in Mailand präsentiert. Der vollelektrische Sportwagen mit zwei Sitzen ist das erste Modell von Massimo Frascella, der im Februar 2024 zum neuen Chefdesigner von Audi berufen wurde.

Das Modell ist für Audi-Chef Gernot Döllner von besonderer Bedeutung, steht das Design doch sinnbildlich für die laufende Neuausrichtung der Marke Audi. Nicht wenige als ein TT-Moment soll das neue Model für Audi sein. 

Das Concept C ist auch ein Symbol für Audis Lage, das Streben nach Klarheit ist doppeldeutig zu verstehen. "Wie wir das Design unserer Fahrzeuge gestalten, so werden wir auch unser Unternehmen gestalten", sagt Döllner. 

Bis das Concept C auf die Straße kommt, dauert es noch. Erst 2027 soll die Design-Sprache in einem Serienmodell Realität werden. Deutlich früher, nämlich noch in diesem Jahr, kommt dagegen der neue Q3.

Den hatten die Ingolstädter schon vor einiger Zeit enthüllt und feiern nun in München noch die Messepremiere. Eventuell bringen sie sogar den neuen RS5 mit, also die Sportversion des Mittelklässers A5.

Volkswagen legt in München einen großen Auftritt hin. Die Wolfsburger sind sowohl auf den "Open Spaces" in der Innenstadt als auch in Riem auf dem Messegelände dabei und veranstalten die ganze Woche über ein umfangreiches Programm.

Los geht es schon am Sonntag, wo die Marke VW im Rahmen des Group Events die Serienversion des ID.Polo präsentiert – allerdings noch unter einer Tarnfolie. Das Geheimnis um den Namen hat VW bereits wenige Tage zuvor gelüftet, dass der elektrische Kleinwagen nicht ID.2 heißen wird, war aber bereits zuvor klar. 

Daneben enthüllt VW – offiziell noch als Studie, aber wohl als sehr seriennahe – den ID. Cross. Entwicklungschef Kai Grünitz: "Es ist ein konkreter Ausblick auf ein bezahlbares Elektrofahrzeug in der Klasse des T-Cross. Schon im kommenden Jahr wird das Auto auf den Markt kommen." 

Außerdem zeigt VW den neuen T-Roc , der kurz zuvor Weltpremiere gefeiert hat und gegen den Trend schwimmt: Er kommt immer mit Verbrenner, allerdings hybridisiert. VW geht hier sogar erstmals einen neuen Weg und wagt sich an einen Vollhybrid, wie man ihn sonst vor allem von Toyota kennt. 

Daneben zeigt der Hersteller noch die Serienversion des Sondermodells ID.3 GTX Fire + Ice. Und als Überraschung könnte der Volkswagen-Konzern zudem erstmals die in den USA kommenden Scout-Modelle als Studie nach Deutschland bringen.

Die VW-Konzerntochter Skoda hat keinen eigenen Stand auf der Messe, kommt aber dennoch mit Neuigkeiten in die Stadt. Im Rahmen des Group Events präsentiert die Marke ihre Version des ID.Cross, also ein kleines, elektrisches City-SUV. Das hört auf dem Namen Epiq und ist wie das VW-Pendant offiziell noch eine Studie.

Im Gepäck haben die Tschechen aber auch das Concept Car des neuen elektrischen Octavia Combi, das am Montagabend enthüllt werden soll. Mit dem Konzeptauto gibt der Hersteller erstmals einen Ausblick auf die nächste Dekade, was Design, Technik, HMI-Konzept, Bildschirme und UX-Struktur anbelangt. Das Modell mit dem Arbeitstitel "Vision O" wird auf der Konzern-Zukunftsplattform SSP entstehen, aber erst nach deren Premiere bei VW auf den Markt kommen – voraussichtlich 2029. 

Die spanische Tochtermarke Cupra zeigt ein getarntes Serienmodell des Raval – dem Bruder des ID.Polo. Seat/Cupra kommt bei der kleinen BEV-Familie des Volkswagen-Konzerns eine besondere Rolle zu.

Die Spanier sind eng in die Entwicklung eingebunden und übernehmen die Fertigung von ID.Polo und Raval in Martorell bei Barcelona. Auch Skoda Epiq und ID.Cross werden in Spanien gebaut, allerdings in Pamplona.

Ähnlich wie Audi, bringt auch Cupra noch das Showcar Tindaya mit nach München, das die künftige Designsprache verkörpern soll. Enthüllt wird die Studie ebenfalls am Montagabend.

Volvo ist 2025 zum ersten Mal seit zwölf Jahren wieder auf der IAA und zeigt die neuesten vollelektrischen Mitglieder seiner Modellpalette: das kleine SUV EX30 Cross Country, das große SUV EX90 und die Limousine ES90.

Der schwedische Hersteller wird die Veranstaltung auch nutzen, um Interesse am elektrischen Mittelklasse-SUV EX60 zu wecken, dessen Premiere für Anfang 2026 geplant ist. Der EX60 wird in Konkurrenz zum neuen BMW iX3 und zum Mercedes-Benz GLC treten, die auf der Messe ihre Weltpremieren feiern.

Volvos Schwestermarke Polestar ist ebenfalls in München und präsentiert den Polestar 5. Der GT tritt als Porsche-Taycan-Rivale an und soll mit 800-Volt-Technik und bis zu 650 kW / 884 PS starkem Antrieb punkten. 

Apropos Porsche: Die Stuttgarter dürften auf der IAA den Start des neuen elektrischen Cayennes vorbereiten, allerdings wohl nicht mit dem Serienmodell, sondern mit einem getarnten Prototypen. Der Cayenne nutzt die gleiche Plattform wie der kleinere Macan (PPE) und dürfte sich bei den Abmessungen am rund fünf Meter langen Verbrenner-Vorgänger orientieren, der übrigens weiterhin im Programm bleibt.

Opel ist – abgesehen vom chinesischen Partner Leapmotor – diese Jahr wieder als einzige Marke des Stellantis-Konzerns auf der IAA vertreten und konzentriert sich auf GSE, die sportliche Submarke des Herstellers.

Die Rüsselsheimer präsentieren den Mokka GSE (mit 280 PS) sowie einen mutig gezeichneten Corsa GSE. Die Konzeptstudie hat Tragweite für das ganze Unternehmen. CEO Florian Huettl: "Sie wird erste Hinweise auf kommende Modelle geben." In Serie geht das Modell aber nicht, es ist für das Computerspiel Gran Turismo entworfen.

Leapmotor wiederum plant, neben den bereits bekannten Modellen T03, B10 und C10 eine spannende Neuentwicklung in München vorzustellen. Dabei handelt es sich um das E-SUV Lafa 5, das mit dem ID.3 von VW konkurrieren soll. Es nutzt eine ähnliche Architektur wie der Crossover B10 und kommt mit geschwungenen Linien und gefälligem Design. Der Preis soll bei erschwinglichen 25.000 Euro liegen.

Da Peugeot und Co. fernbleiben, hält Renault die französische Flagge in München hoch – und das mit einer echten Neuheit: Die sechste Generation des Kleinwagen-Bestsellers Clio feiert auf der IAA ihre Premiere.

Das Überraschende: Anders als die Kult-Stromer R5 und R4, die natürlich auch am Messestand zu sehen sein werden, setzt Renault beim neuen Clio auf Verbrenner-Technik, so vermeiden die Franzosen auch den markeninternen Konflikt mit dem R5. 

Mit zwei Showcars, dem geräumigen Familienfahrzeug Emblème und dem 155.000 Euro teuren sportlichen Renault 5 Turbo 3E bringt der Hersteller zudem zwei Showcars mit an die Isar, die einen Ausblick auf die Zukunft der Marke geben sollen. Renaults günstige Schwester-Marke Dacia übrigens ist nicht auf der IAA vertreten.

Auf der Messe vertreten, aber ohne Weltpremiere ist der koreanische Hersteller Kia. Die Marke feiert die deutschle Publikumspremiere der Modelle EV4 und EV2 (als Concept Car). Auch den EV5, der bereits Anfang kommenden Jahres für 45.990 Euro auf den Markt kommt, haben die Koreaner dabei. Genauso wie den ID.Buzz-Konkurrenten PV5, einen kastigen Elektro-Bus sowie die Facelift-Version des beliebten Kompakt-SUV Sportage.

Kias Schwestermarke Hyunda nutzt die IAA für die Premiere der Studie Concept Three, die einen Ausblick auf einen kompakten Stromer gibt – wahrscheinlich den Ioniq 3, der ein enger Verwandter des Kia EV3 werden dürfte. 

Zurückhaltend zeigt sich auch Ford. Der Kölner Ableger des US-Autobaurs ist in München dabei, zeigt mit zwei MS-RT-Versionen von Nutzfahrzeugen aber eher Nischenmodelle. Der Tuner M-Sport hat sich den elektrischen E-Tourneo Custom und den Plug-in-Pick-up Ranger vorgenommen und ihnen einen Motorsport-Look verpasst.

Der türkische Elektrofahrzeughersteller Togg wird auf der IAA seine zwei Modelle vorstellen, bevor zumindest eines – wohl der T10X – in Deutschland auf den Markt kommt. Dann gibt Togg auch bekannt, wann die Bestellbücher geöffnet werden, wie hoch die Preise für die Fahrzeuge sind, welche technischen Spezifikationen sie haben und wann die ersten Auslieferungen an Kunden geplant sind.

Ebenfalls noch ein Newcomer ist Lucid Motors aus den USA. Zwar ist das E-Auto-Start-up mit der Limousine Air bereits auf dem deutschen Markt vertreten, doch ist der Hersteller noch weit von hohen Stückzahlen entfernt.

In München feiert er nun die europäische Markteinführung seines neuen vollelektrischen SUV: des Lucid Gravity. In diesem Segment stehen die Chancen auf Verkaufserfolg deutlich besser als mit einer Limousine.

Natürlich mischen auch die Chinesen in München kräftig mit. Xpeng lädt zur Europapremiere der nächsten Generation der elektrischen Sportlimousine P7. Das Unternehmen verspricht "neue Maßstäbe bei Design, Technologie und Emotion".

Bei den technischen Daten hält sich der Hersteller allerdings noch zurück. Bekannt ist, dass bei dem 5,02 langen Fünfsitzer 800-Volt-Technologie zum Einsatz kommt. In nur zehn Minuten soll sich bei einer Ladeleistung von 490 kW Strom für weitere 525 Kilometer nachladen lassen.

Changan präsentiert unter anderem das neue Modell Deepal S05 erstmals in Europa. Das rein elektrische Kompakt-SUV, das in München auch Probe gefahren werden kann, soll eine Reichweite von bis zu 485 Kilometern bieten und schon "kurz darauf im Herbst" in den Handel kommen.

BYD nutzt – wie auch BMW – schon die Woche vor Messestart für eine Premiere: Der BYD Seal 6 soll das Produktportfolio in Deutschland im wichtigen D-Segment mit einem sportlichen Kombi erweitern. Es ist das das zweite Modell, das mit dem Super-Hybrid ausgestattet ist.

Der chinesische Autobauer reklamiert dabei eine "revolutionäre" Antriebstechnologie für sich. So verfügt das 4,84 Meter lange Mittelklassemodell über mehrere Innovationen, darunter zwei Hochgeschwindigkeits-Elektromotoren mit integrierter Steuerung, eine Blade-Batterie und einen Xiaoyun-1,5-Liter-Benzinmotor.

Nio ist nicht direkt auf der Messe, hat aber nur wenige Meter neben dem Kongresszentrum einen eigenen Hub erichtet. Dort zeigen sie das kürzlich in China auf den Markt gekommene Flaggschiff ET9, eine 5,33 Meter lange Limousine mit 900-Volt-Technik. In Europa könnte das Model 2026 starten.

Die noch recht junge chinesische Marke Avatr zeigt neben ihrem Portfolio ein Konzeptfahrzeug, weitere Details sind noch nicht bekannt. Hinter Avatr stecken der Hersteller Changan, der Batteriespazialist CATL und Tech-Konzerne wie Huawei.

Linktour bringt einen Zweisitzer mit nach München, der stark an den ehemaligen Smart Fortwo erinnert. Der Zweisitzer soll "intelligente urbane Mobilität für alle" ermöglichen. Zu Preisen und Vertriebswegen gibt es noch keine Infos. 

Fürs Gelände statt für die Stadt ist der BAW 212 gedacht. Der Hersteller lieferte eins den legendären Peking-Jeep BJ212 für die chinesische Volksarmee. Der jetzt gezeigte 212er ist eine komplette Neuentwicklung und soll mit Geländeuntersetzung und Differenzialsperren an beiden Achsen punkten.