Xiaomi-Rückruf: Autopilot nicht ausgereift für Extremsituationen?

Xiaomi EV ruft in China ein Drittel seiner verkauften SU7-Limousinen aufgrund von möglichen Mängeln in der Fahrerassistenzsoftware zurück. Auslöser ist ein schwerer Unfall mit drei Toten im vergangenen März in der Provinz Anhui. 

Laut den Ermittlungsergebnissen war der mit drei Studenten besetzte SU7 in einen Baustellenbereich eingefahren und in eine Betonabgrenzung am Fahrbahnrand gekracht gefahren und in Flammen aufgegangen. Zum Unfallzeitpunkt war das mit L2 Highway-Pilot ausgestattete Fahrzeug im Autopilot-Modus unterwegs.

Aufgrund des Unfallhergangs hatten sich die Ermittlungen schnell auf ein mögliches Versagen des Fahrassistenzsystems konzentriert.

Das hat sich nun offenbar bestätigt. Einige der Fahrzeuge verfügen möglicherweise über unzureichende Erkennungs-, Warn- oder Bedienfähigkeiten in Spezialszenarien, wenn die Fahrassistenzfunktion L2 Highway Pilot aktiviert ist, so eine Veröffentlichung auf der Website der chinesischen Behörde für Marktregulierung. 

Als Konsequenz daraus hat Xiaomi mit sofortiger Wirkung Xiaomi EV 116.887 SU7 Standard Edition-Elektrofahrzeuge zurückgerufen, die zwischen dem 6. Februar 2024 und dem 30. August 2025 produziert wurden. Das ist nach Berechnung der CNEVpost etwa ein Drittel aller SU7, die seit dem Marktstart Ende März 2028 verkauft wurden. Das Modell wird in China in den drei Ausstattungsvarianten Standard, Pro und Max angeboten. 

Unmittelbar nach der Rückruf-Anordnung hat Xiaomi EV auf der Online-Plattform Weibo angekündigt, dass ab sofort alle SU7-Modelle wie auch die SUV-Variante YU7 auf das neueste Xiaomi HyperOS 1.10.0-System aktualisiert werden.