Rhetorisch war der Wandel schon länger vollzogen. Wenn Mercedes-Chef Ola Källenius nun über neue Modelle spricht, dann hebt er die Sicherheit hervor oder das Besondere an einem Fahrzeug mit Stern. Das Wort Luxus scheint aus dem Wortschatz getilgt.
Zu beobachten war das bei der Vorpremiere des elektrischen GLC in Stuttgart-Untertürkheim, die der CEO persönlich begleitete. "Ein Mercedes verspricht ein Gefühl von Komfort und Geborgenheit", so die Botschaft des Schweden.
Es ist eine behutsame, aber deutliche Korrektur der bisherigen Strategie, bei der sich Källenius am Erfolg von Modemarken wie Louis Vuitton oder Hermès orientiert hatte. Kein Gespräch mit Journalisten kam ohne das Beispiel der Birkin Bag aus – einer Designer-Handtasche, die je nach Ausführung mehrere Zehntausend Euro kostet.
Davon will er heute nichts mehr wissen. In einem Interview sagte er gar, seine Strategie selbst nie unter den Titel "Luxus" gestellt zu haben.