Türkischer Hersteller: Togg kommt mit zwei Modellen nach Deutschland

Die türkische Pkw-Marke Togg nutzt die IAA Mobility in München für die offizielle Ankündigung des Verkaufsstarts auf dem deutschen Markt. Zu Beginn wird es in Deutschland zwei Modelle geben, weitere sollen in den kommenden Jahren folgen.

Das Elektro-SUV T10X wird in der Türkei bereits vertrieben; vom 29. September an können es auch Kunden in Deutschland bestellen. Deutschland wird dadurch zum ersten Markt des jungen Herstellers außerhalb der Türkei.

Hinzu kommt die neue elektrische Limousine T10F, die in München erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Preise für Europa nannte der Hersteller zunächst nicht.

Beide Modelle haben beim unabhängigen Euro-NCAP-Sicherheitstest fünf von fünf Sternen erhalten – darauf legt Togg in einer Pressemitteilung großen Wert. "Sicherheit hatte für uns von Anfang an oberste Priorität", lässt sich der CEO und ehemalige Bosch-Manager Gürcan Karakaş darin zitieren.

Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über die hauseigene Service- und Bestellplattform Trumore, die nach dem Start in der Türkei jetzt auch nach Deutschland und danach in andere europäische Länder kommt.

Unternehmensangaben zufolge wurde der T10X in der Türkei bislang mehr als 70.000 Mal verkauft. Allerdings zeigt der oftmals überschaubare Erfolg neuer chinesischer Marken in Europa und speziell in Deutschland, dass ein Vertrieb ganz ohne Händler mit Schwierigkeiten verbunden sein kann.

Der T10F soll in Deutschland und der Türkei fast zur gleichen Zeit auf den Markt kommen. "Deutschland ist der wichtigste Automarkt Europas und bietet daher erhebliches Potenzial", erklärt Karakaş: "Es ist nur folgerichtig, dass Togg seine europäische Reise hier beginnt."

Die Expansionspläne des Herstellers sind ausgesprochen selbstbewusst: Mit fünf rein elektrischen Modellen will Togg bis 2032 in Europa eine Million Fahrzeuge absetzen. Zur Einordnung: Das Unternehmen ist erst 2018 gegründet worden, Autos verkauft es seit 2023.

Außer der digitalen Plattform Trumore soll perspektivisch auch das Hersteller-Ladenetz Trugo nach Deutschland erweitert werden. Togg versteht sich nicht nur als Autohersteller, sondern als Anbieter eines "ganzheitlichen Mobilitätsökosystems" im Stile Teslas.

Eigentlich wollte die Marke schon im Herbst 2024 nach Deutschland kommen, was aber nicht gelang. "Wir haben die besten Rahmenbedingungen für einen langfristigen Erfolg unserer Marke abgewartet", sagte ein Togg-Sprecher der Automobilwoche im Juli als Grund für die Verzögerung.

Nötig ist die Expansion dadurch umso mehr. Laut der Nachrichtenagentur Reuters müsste Togg jährlich rund 200.000 Neuwagen verkaufen, um profitabel zu werden. Der türkische Markt allein wird dazu trotz ansehnlicher Wachstumsraten nicht reichen.