Um bei jungen Chinesen zu punkten: Volkswagen-Marke Jetta bekommt E-Modelle

Mit Jetta hat Volkswagen in China 2019 eine Sub-Marke eingeführt, die sich vordringlich an preisbewusste, junge Kunden richtet. Jetzt setzt der Konzern auch seine Einstiegs-Brand, die an das legendäre Modell Jetta aus den 1990er-Jahren erinnern soll, unter Strom.

Bis 2028 sollen vier neue NEV-Modelle im "Entry-Level"-Segment auf den Markt kommen, das erste schon 2026. Das haben die Volkswagen Group China, Kooperationspartner FAW und die Chengdu Economic and Technological Development Zone mit einer "Kooperationsvereinbarung zur Geschäftsentwicklung von Jetta" beschlossen. Development Zones sind Regionen, in denen ausländische Investitionen vom Staat besonders gefördert werden. 

Ausschlaggebend für den Schwenk zur E-Mobilität im Einstiegssegment sei die rasche Umstieg des chinesischen Automobilmarkts auf Elektrifizierung, heißt es aus dem Konzern. Viele Details zu den vier Modellen verrät der Hersteller noch nicht. Die Rede ist von "segmentspezifischen, soliden Technologielösingen".

"Wettbewerbsfähige Elektrifizierung, Digitalisierung, Konnektivität und Fahrerassistenzsysteme, die speziell auf NEVs der Einstiegsklasse zugeschnitten sind", erwähnt Volkswagens China-CEO Ralf Brandstätter in einem Linked-In Post. 

Robert Cisek, CEO der Marke VW Pkw in China erklärt, dass die Modelle auf der eigens für China entwickelten Plattform CMP (China Main Platform) aufbauen werden. Der breitere Einsatz der CMP sorgt für größere Skaleneffekte und hilft dem Konzern, die Kosten zu senken. Entwickelt und gebaut werden die Modelle im Rahmen von Volkswagens "In China, für China"-Strategie vor Ort. 

Zu den Antrieben äußert sich das Unternehmen nicht. Unter dem Begriff New Energy Vehicle (NEV) laufen in China nicht nur reine Batteriefahrzeuge, sondern auch Hybride, Range-Extender-Autos und Wasserstoff-Modelle. Ob sich Volkswagen bei Jetta für BEV oder einen Misch-Antrieb mit Verbrenner entscheidet, ist offen.

Auch zu den Preisen gibt es noch keine weiteren Informationen. Allerdings muss VW versuchen, mit seiner günstigen Einstiegsmarke im Preiskampf-geplagten chinesischen BEV-Markt punkten zu können. Eine Vorstellung, in welche Richtung das gehen könnte, gibt Ralf Brandstätter.

Der CEO spricht von "attraktiven Preisen für eine breite Kundenbasis" und betont: "Bis 2030 werden kompakte NEVs rund die Hälfte des chinesischen NEV-Marktes ausmachen. Einstiegsmodelle mit einem Preis von rund 100.000 RMB (12.000 Euro) werden ein wichtiger Wachstumstreiber sein – und Jetta wird dabei eine starke Rolle spielen!"

„Mit den legendären Jetta-Modellen haben wir individuelle Mobilität für über fünf Millionen chinesische Kunden zugänglich gemacht. Nun führen wir Jettas Erbe in das Zeitalter der elektrifizierten, intelligent vernetzten Fahrzeuge fort," erklärt China-CEO Brandstätter. Mit der Elektrifizierung von Jetta erschließe Volkswagen das schnell wachsende Einstiegssegment der NEVs, um eine breitere Kundenbasis zu bedienen.

"Die vertiefte Zusammenarbeit bekräftigt unser Engagement für langfristiges Wachstum in China und den gemeinsamen Erfolg mit unseren lokalen Partnern FAW und der Stadt Chengdu,“ so Brandstätter weiter.

Auch Qiu Xiandong, Vorstandsvorsitzender und Sekretär des CPC FAW Group Committee, lobt die vertiefte Zusammenarbeit, die "der hochwertigen Transformation und Entwicklung der Automobilindustrie in Sichuan neuen Schwung verleihen und auch die Bemühungen der Marke Jette unterstützen (wird), tief im lokalen Markt verankert zu sein und ihre Reichweite im Ausland auszudehnen.“