Fabrik-Cloud: Volkswagen verlängert Partnerschaft mit AWS

Volkswagen treibt die Digitalisierung seiner Produktion weiter voran und verlängert die  2019 geschlossene Zusammenarbeit mit Amazon Web Services (AWS) um weitere fünf Jahre. Gemeinsam haben beide Unternehmen die Digitale Produktionsplattform (DPP) auf die Beine gestellt – eine Fabrik-Cloud für die Produktion.

Mit der DPP vernetzt der Konzern bereits heute 43 Werke weltweit und bringt Künstliche Intelligenz systematisch in die Fertigung. Insgesamt verfügt Volkswagen über 114 Produktionsstätten.

Ziel ist es, die Produktion effizienter, flexibler und resilienter zu machen. Die DPP "ist das digitale Nervensystem für unsere Fabriken – und der Schlüssel für eine KI-gestützte Produktion der Zukunft“, sagt Hauke Stars, IT-Vorständin der Volkswagen Group.

Die Plattform ist das digitale Bindeglied zwischen Auftragseingang, Logistik und Fertigung. Sie erlaubt es, neue IT-Systeme einheitlich in allen angeschlossenen Werken auszurollen. Tools wie wie die "Guided Vehicle Completion“ ermöglichen es zudem, komplexe Abläufe in der Fahrzeugmontage zu optimieren. Außerdem ist sie die Basis für modernen KI-Tools.

Insgesamt nutzt der Volkswagen-Konzern bereits über 1200 KI-Anwendungen. "KI4UPS" etwa unterstützt die Montageteams, indem es mögliche Fehlerquellen in der Elektronik frühzeitig erkennt.

KI-Systeme analysieren in Wolfsburg aber auch Live-Bilder der Produktion und erkennen, ob Fahrzeuge richtig zusammengebaut werden. Auch im Bereich Nachhaltigkeit hilft KI: Im Werk Poznan wird der Stromverbrauch dadurch optimiert. Das sorgt für Energieeinsparungen von zwölf Prozent.

Die durchgängige Verfügbarkeit von Daten in der DPP hilft zudem dabei, Entscheidungen schneller zu treffen und die Produktion flexibler anzupassen. So kann der Konzern agil auf Störungen der Lieferkette reagieren. Auch die Cybersicherheit profitiert von der einheitlichen Datenbasis.

Die DPP soll aber auch noch weiter entwickelt werden: Sie soll künftig eine große Rolle bei der softwareseitigen Bespielung neuer SDV-Modelle direkt in der Produktion spielen. Die Grundlage dafür liefert das Joint Venture von Volkswagen und Rivian für Elektronikarchitektur und Fahrzeugsoftware. Der Einsatz der DPP erlaubt es Volkswagen, auch in der Produktion mit der Entwicklungsgeschwindigkeit des Joint Ventures Schritt zu halten.

Christian Vollmer, Produktionsvorstand von Volkswagen, betont: "Indem wir Entwicklung und Fertigung über eine gemeinsame, KI-fähige Datenstruktur enger verzahnen, können wir unsere Fahrzeuge noch schneller zu unseren Kundinnen und Kunden bringen."

Volkswagen spart damit allerdings nicht nur Zeit und Energie ein, sondern auch Geld. Durch die vereinheitlichten Systeme zeichneten sich mittelfristig bereits konzernweite Einsparungen im zweistelligen Millionenbereich ab, so das Unternehmen.