VW T-Roc: Letzter Verbrenner mit neuer Technik

VW hat kurz vor der IAA die Neuauflage des T-Rocs enthüllt. Das kompakte SUV dürfte zumindest in Europa das letzte komplett neue VW-Modell mit Verbrenner sein. Und er ist gleichzeitig der erste, mit einer neuen Antriebsvariante. Während der Diesel ausgesorgt hat, setzt VW beim neuen T-Roc auf einen Vollhybrid-Antrieb.

Viele Details zu dem elektrifizierten Antrieb, denn man vor allem mit Toyota in Verbindung bringt, verraten die Wolfsburger zur Premiere noch nicht. Einzelheiten will VW erst auf dem Motorensymposium in Wien im kommenden Frühjahr bekanntgeben. Verraten hat der Hersteller bislang nur, dass als Basis ein 125-PS-Benziner zum Einsatz kommen wird.

Fakt ist, dass der Vollhybrid-Antrieb billiger ist als eine Plug-in-Variante, da er keine große Batterie benötigt. Das macht den T-Roc zum einen preislich attraktiver, zum anderen wahrt VW so aber auch den Respektabstand zum größeren Tiguan, der mit Stecker erhältlich ist.

Gleichzeitig verspricht sich VW von der kräftigeren elektrischen Unterstützung als beim Mildhybrid einen positiven Effekt auf den Verbrauch: Die Rede ist von rund 15 Prozent weniger als bei den "nur" mit 48-Volt-Systemen hybridisierten Modellen.

Ganz ohne Strom geht es beim neuen T-Roc nicht mehr. Die beiden zum Start erhältlichen Frontantriebs-Varianten mit 85 kW/116 PS und 110 kW/150 PS – bei aus einem 1,5-Liter-Vierzylinder – verfügen ebenso über ein 48-Volt-System mit Riemenstarter-Generator. Später nachgereicht werden Zwei-Liter-Versionen mit Allradantrieb. Sie kommen aber erst 2027 auf die Straße. Gekoppelt sind alle Motorvarianten an ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

Mit dem neuen T-Roc müssen Fans nicht nur vom Dieselantrieb Abschied nehmen, sondern auch vom Cabriolet. Die aktuelle Generation war eines der wenigen SUV-Cabrios auf dem Markt, für eine Neuauflage war der Aufwand allerdings zu groß. Immerhin: Die aktuelle Version wird in Osnabrück voraussichtlich noch bis Sommer 2027 weiter gebaut.

Der T-Roc selbst kommt wie bisher aus Portugal. Das Werk in Palmela gilt als eines der effizientesten in Europa. Aktuell ist das SUV die einzige Baureihe, die dort vom Band läuft. Ab Ende 2027 rüstet VW parallel den elektrischen Kleinstwagen ID.1 ein – auf der gleichen Montagelinie wie den T-Roc. Einem erwartbaren Nachlassen der Nachfrage nach dem Verbrenner-SUV soll dann ein Hochlauf des City-Stromers gegenüber stehen. 

Bis es soweit ist, dürfte die Nachfrage aber groß genug sein, um das Werk auszulasten. 2024 wurden über 230.000 Fahrzeuge gefertigt. Überhaupt ist der T-Roc eines der beliebtesten Fahrzeuge in Europa und führt regelmäßig die Zulassungsstatistiken an, insgesamt hat VW die erste Generation über zwei Millionen Mal verkauft. 

Das wird sich auch mit der Neuauflage nicht ändern, die in vielen Punkten verbessert wurde. Deutlich macht das schon das progressivere Design: Die neue Front hebt sich deutlich vom Vorgänger ab und schlägt, ähnlich wie beim größeren Tayron, gleichzeitig die Brücke zu den Elektromodellen. Geblieben ist dagegen der fast schon Coupé-artige Charakter, der den T-Roc mehr zum Lifestyle- als zum Nutzwert-SUV macht.

Gegenüber dem Vorgänger ist Nummer zwei etwas gewachsen, in der Länge um 12,2 Zentimeter auf immer noch parkplatztaugliche 4,37 Meter. Der Radstand hat um 28 Millimeter zugelegt, was den Passagieren zu Gute kommt. Der Kofferraum wächst um 20 Liter und nimmt nun 465 Liter Gepäck auf.

Die Gäste nehmen zukünftig in einem deutlich hochwertigeren Interieur Platz. Besonders ins Auge fallen bei der ersten Sitzprobe die mit Stoff bezogenen Oberflächen des Armaturenträgers, die den T-Roc wohnlich wirken lassen. Spielereien, wie perforiertes Kunstleder, durch das das Ambientelicht leuchtet, sind zusätzliche Hingucker. 

In der Mittelkonsole gibt es zwar wieder einen zentralen Drehregler, die umstrittenen Slider unter dem Touchscreen, mit denen VW viele Kunden verärgert hat, sind aber noch geblieben. Zumindest am Lenkrad gibt's aber auch im T-Roc wieder richtige Tasten. Neu sind die in die Armauflagen gewanderten Türöffner. Das soll laut VW ergonomischer sein.

Unterm Blech steckt die aktuelle Version des Modularen Querbaukastens, der MQB evo. Für den T-Roc bedeutet das: Er profitiert von der neuesten Konzern-Technik. Unter anderem bekommt er die aktuelle Ausbaustufe des Brems-Gasgeb-und-Mitlenk-Systems Travel Assist und den Park Assist Pro, der Parkvorgänge bis zu 50 Meter, zum Beispiel in die heimische Garage, selbsttätig und Smartphone-gesteuert durchführen kann.  

Zu den Preisen äußert sich VW noch nicht. Aktuell startet der T-Roc in der Basis-Ausstattung Life knapp über 30.000 Euro – weniger dürfte es auf keinen Fall werden. Später soll auch wieder eine sportliche R-Version folgen.