VW: 30 Millionen Euro staatliche Förderung für ID.1-Produktion

Volkswagen erhält 30 Millionen Euro staatliche Förderung für sein Werk in Portugal. Im Gegenzug unterzeichnete Volkswagens Portugal-Chef Thomas Hegel Gunther diese Woche eine Absichtserklärung zwischen dem Konzern und der portugiesischen Regierung über die Produktion des künftigen elektrischen Kleinstwagen in Palmela.

Dass VW seinen kleinen Einstiegs-Stromer, die Serienversion der Studie ID Every1, nicht in Deutschland fertigen würde, war schnell klar – zu hoch sind hierzulande die Fabrikkosten, als dass der angestrebte Preis von rund 20.000 Euro auch nur ansatzweise realisierbar gewesen wäre.

Anfang des Jahres gab der Konzern schließlich die Entscheidung bekannt: Der Kleinstwagen, der eventuell auf den Namen ID.Up hören könnte, wird in Portugal gebaut. Volkswagen Autoeuropa in Palmela, gut 40 Kilometer südöstlich von Lissabon, gilt als eines der effizientesten Volkswagen-Werke in Europa.   

Portugals Wirtschaftsminister Castro Almeida sieht die nun offizielle Vereinbarung als "einen weiteren festen Schritt in die Zukunft". Der elektrische Kleinstwagen sei "die nächste Etappe des Autoeuropa-Werks". VW-Produktionsvorstand Christian Vollmer sagte, er freue sich sehr, den Kleinstwagen in Palemela zu fertigen und betonte die starke Partnerschaft mit der Regierung.

Im Verhältnis zu VWs Investment in das Kleinstwagen-Projekt und insgesamt rund 300 Milliarden Euro Konzernumsatz fällt die Fördersumme mit 30 Millionen Euro eher gering aus. Die Aussicht auf die Förderung sei aber durchaus ein Kriterium für die Standortentscheidung gewesen, heißt es Konzernkreisen. Für das Werk und die rund 4800 Mitarbeiter ist aus jeden Fall ein wichtiges Signal,, dass der Staat aktiv Arbeitsplätze sichern und Wertschöpfung im Land halten will. 

Gut gebrauchen kann die Marke das Geld ohnehin, schließlich muss das Werk bis zum Produktionsstart Ende 2027 auf Elektromobilität umgerüstet werden. Nach Modellen wie dem VW Sharan (anfangs noch im Joint Venture mit Ford), Eos oder Scirocco wird In Palmela seit 2017 der T-Roc auf Basis der Modularen Querbaukastens gefertigt.

Der Elektro-Kleinstwagen soll dem Vernehmen nach parallel mit den Verrennermodellen vom Band laufen; eine eigene Montagelinie ist nicht vorgesehen. Dennoch dürfte die Einrüstung einen mehrstelligen Millionenbetrag kosten.

Im Jahr 2024 liefen 236.100 T-Rocs vom Band, das zweitbeste Ergebnis des Werks. Die Autos werden vor allem nach Deutschland, Italien und UK verschifft. Das führt dazu, dass Volkswagen Autoeuropa einen Anteil an Portugals Waren-Exporten von 4,5 Prozent hat und 1,6 Prozent zum nationalen BIP beiträgt.    

Die Neuauflage des T-Rocs steht gerade in den Startlöchern und dürfte über die gesamte Laufzeit aus Palmela kommen. Allerdings ergänzt VW die Baureihe "Ende der Dekade" um eine rein elektrische Version. Die soll auf der neuen SSP-Plattform aufbauen und aus dem Stammwerk Wolfsburg kommen. Die Verbrenner-Stückzahlen dürften dann rückläufig sein und Kapazität für den Einstiegsstromer in Palmela frei machen.