Allianz gegen China: GM und Hyundai entwickeln gemeinsam neue Modelle

Die Autokonzerne General Motors und Hyundai werden künftig in einer umfassenden Entwicklungskooperation zusammenarbeiten. Geplant ist die gemeinsame Entwicklung von fünf Fahrzeugmodellen: einem kompakten Crossover, einer Limousine, einem großen und einem kleinen Pick-up sowie einem rein elektrischen Transporter.

Die Pick-ups verantwortet GM, während Hyundai die Entwicklung der Pkw übernimmt. Trotz technischer Zusammenarbeit sollen die Fahrzeuge als eigenständige Modelle auftreten – mit markentypischem Design innen wie außen. Die Arbeit hat bereits begonnen, die ersten Fahrzeuge sollen 2028 auf den Markt kommen.

Der elektrische Transporter zielt auf den nordamerikanischen Markt. Die anderen Modelle sollen vor allem in Mittel- und Südamerika verkauft werden. Ziel der Kooperation ist es, die wachsende Konkurrenz aus China abzuwehren, die in diesen Regionen mit preisgünstigen Fahrzeugen zunehmend Marktanteile gewinnt.

Wo die Fahrzeuge gebaut werden, ist noch offen. Bei voller Auslastung rechnen beide Partner mit einer Produktionskapazität von mehr als 800.000 Einheiten jährlich.

Für Hyundai ist es die erste Zusammenarbeit dieser Art mit einem anderen Automobilhersteller. Die Entwicklungspartnerschaft ist Teil einer umfassenderen strategischen Allianz, die beide Konzerne schon im September 2024 vereinbart haben.

Neben der Fahrzeugentwicklung ist auch eine engere Zusammenarbeit beim Einkauf vorgesehen. Besonders bei der Bündelung von Beschaffungsvolumina sehen beide Unternehmen weiteres Einsparpotenzial. Zudem prüfen sie Kooperationen in der Antriebstechnologie, etwa bei Brennstoffzellen, sowie bei der CO2-armen Stahlproduktion.

"Unsere gemeinsame Stärke in Nord- und Südamerika hilft uns, effizienter auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen – mit attraktiv gestalteten, hochwertigen und sicheren Fahrzeugen mit geschätzten Technologien", sagte José Muñoz, Präsident und CEO der Hyundai Motor Company.

Auch GM-Manager Shilpan Amin betonte die Vorteile: "Durch die Zusammenarbeit können wir Entwicklungszeiten verkürzen und Kosten senken – ein Gewinn für beide Seiten."

Hyundai, inklusive der Marken Kia und Genesis, war 2024 mit 7,23 Millionen verkauften Fahrzeugen weltweit der drittgrößte Autobauer hinter Toyota und Volkswagen. GM folgte mit sechs Millionen Einheiten auf Rang vier. Dass beide Konzerne nun eine solche Kooperation eingehen, unterstreicht die wachsende Bedrohung durch chinesische Wettbewerber.

Ob die Allianz rechtzeitig kommt, bleibt abzuwarten. "Selbst wenn die neuen Modelle in Südamerika gut ankommen, ist es schwer, die chinesischen Anbieter zu übertreffen – vor allem aufgrund ihrer aggressiven Preisgestaltung", sagte An Hyung-jin, Chief Investment Officer des südkoreanischen Hedgefonds Billionfold Asset Management.

Neben dem Preisdruck aus China belasten globale Hersteller auch politische Unsicherheiten wie der von US-Präsident Donald Trump initiierte Handelskonflikt sowie immer strengere Umweltauflagen.