Wegen der EU-Zölle plant Volvo um: Das Elektromodell EX30 kommt jetzt aus Gent. Die Lieferzeiten sollen sinken. Der schwächelnde Volvo-Absatz könnte den Schub gebrauchen.
Volvo EX30: Die Lieferzeit soll deutlich sinken.
Volvo will die Lieferzeit des vergleichsweise günstigen Elektro-Modells EX30 innerhalb Europas deutlich senken. Das Ziel des Herstellers liegt weit unterhalb der gegenwärtigen Wartezeiten. Auf dem Weg soll das Modell an alte Absatzerfolge anknüpfen.
Vergangenes Jahr berichteten Kunden in Deutschland und Schweden von Wartezeiten von bis zu acht Monaten. Im deutschen Online-Konfigurator ist jetzt von sechs bis sieben Monaten die Rede. Schneller geht es nur bei bereits produzierten Fahrzeugen.
Seit April werden die Fahrzeuge nicht mehr in China produziert, sondern im belgischen Werk in Gent. "Das Auto wird jetzt in Europa gebaut, was schnellere Lieferzeiten bedeutet", sagte CEO Hakan Samuelsson der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe im Juli.
Und Volvo-Europachef Arek Nowinski erklärte, dass sich die Wartezeiten für den EX30 auf etwa 90 Tage verkürzen dürften, sobald das Werk in Gent vollständig hochgefahren ist. Das soll voraussichtlich noch vor Jahresende der Fall sein.
Die langen Lieferzeiten und die Umstellung der Produktion auf Belgien haben dazu beigetragen, dass die Neuzulassungen des EX30 in Europa im ersten Halbjahr um 40 Prozent zurückgegangen sind.
Im Jahr 2024 war der EX30 das drittmeistverkaufte reine Elektroauto Europas, doch im ersten Halbjahr des laufenden Jahres fiel er laut Zahlen von Dataforce auf den zwölften Platz zurück.
Volvo hat außerdem mit den EU-Einfuhrzöllen auf in China gefertigte Elektroautos zu tun. Für die von Geely kontrollierten Marken, wozu auch Volvo zählt, ist der Zollsatz von zehn auf 28,8 Prozent angestiegen.
"Das machte es sehr schwierig, das Fahrzeug mit irgendeiner Marge zu verkaufen", sagte Samuelsson: "Ihn weiterhin zu importieren, war unmöglich."
Der Einbruch beim EX30 trug zu Volvos operativem Verlust von umgerechnet rund einer Milliarde US-Dollar im zweiten Quartal bei; ebenso wie zum globalen Absatzrückgang um neun Prozent auf 353.780 Fahrzeuge in den ersten sechs Monaten.
Durch die Produktion in Gent kann Volvo den Strafzoll nun umgehen. "Wir sollten wieder zu den Verkaufs- und Marktanteilszahlen des EX30 zurückkehren, die wir vor der Einführung der Zölle hatten", sagte Samuelsson.
Während die Lieferzeit für einen individuell konfigurierten EX30 in Deutschland derzeit mindestens ein halbes Jahr beträgt, können bereits produzierte Fahrzeuge aus dem Lagerbestand innerhalb einer Woche ausgeliefert werden.
Nowinski will den Lagerbestand in Europa deshalb vergrößern, um mit der Nachfrage Schritt zu halten. "Je günstiger das Auto, desto mehr Fahrzeuge muss man auf Lager haben", sagte er über das aktuell günstigste Modell im Sortiment des Autoherstellers.
Auch beim Elektroauto-Verkauf in den USA will sich Volvo kurzfristig vor allem auf den EX30 konzentrieren, da dieser nun aus Europa statt aus China geliefert werden kann. Für europäische Autoimporte in die USA gilt ein Einfuhrzoll von 15 Prozent.
Volvo exportiert gegenwärtig keine Autos aus China in die USA, da auf diese Fahrzeuge ein Strafzoll von 147 Prozent erhoben würde. Zudem hat Volvo den Verkauf des elektrischen EC40 in den USA eingestellt.
Ein Sprecher teilte mit, dass der EX40 vom Jahr 2026 an in den USA angeboten werden soll. Er wird wie der EX30 in Belgien produziert.
Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.
