Was Mercedes der Konkurrenz mit dem neuen CLA beweisen will

Mit dem neuen CLA verbindet Mercedes-Benz enorme Hoffnungen. Denn das viertürige Coupé markiert den Auftakt einer Modellfamilie auf Basis der MMA-Plattform – und es tritt in direkte Konkurrenz zu Tesla, chinesischen Marken sowie der Neuen Klasse von BMW.

Der CLA ist das erste Serienmodell, das vollständig auf der MMA-Plattform basiert. Im Fokus stehen eine radikal vereinfachte Elektronikarchitektur sowie das erstmals eingesetzte, in-house-entwickelte Betriebssystem MB.OS, das kontinuierliche Over-the-Air-Updates ermöglicht.

Die 800-Volt-Architektur bietet Ladeleistungen von bis zu 320 kW, wodurch in 15 Minuten der Strom für bis zu 400 Kilometer geladen werden soll. Mit einem Energieverbrauch von 12,2 kWh/100 km positioniert sich das Modell zudem als sparsames Fahrzeug im Wettbewerb. Die WLTP-Reichweite des 85-kWh-Akkus liegt bei bis zu 792 Kilometern.

Die Einstiegsversion leistet 272 PS (200 kW) und verfügt über einen Hinterradantrieb. Ergänzt wird das Portfolio durch eine Allradvariante mit einer zusätzlichen 109-PS-E-Maschine an der Vorderachse, was eine Systemleistung von 354 PS ergibt.

Die Fahrzeuge profitieren von einem neu entwickelten Zweiganggetriebe, das sowohl hohe Endgeschwindigkeiten als auch zügige Beschleunigung ermöglicht – eine Seltenheit in dieser Fahrzeugklasse.

Trotz des elektrischen Antriebs liegt das Fahrzeuggewicht bei moderaten rund zwei Tonnen, was sich positiv auf Agilität und Energieverbrauch auswirkt.

Optisch bleibt der neue CLA der Formensprache seines Vorgängers treu, wurde jedoch im Detail weiterentwickelt. Das aerodynamisch optimierte Karosseriedesign macht ihn laut Hersteller zum strömungsgünstigsten Serienmodell von Mercedes-Benz.

Die Länge wächst leicht, ebenso wie die Höhe aufgrund der Bodenbatterie, wobei Designmaßnahmen diese Veränderungen optisch kompensieren. Der Innenraum bietet mehr Komfort und erstmals auch zusätzliche Nutzfläche in Form eines Frunks.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der digitalen Transformation. Der CLA ist das erste Modell mit dem neuen Mercedes-Benz Operating System (MB.OS), das eine tiefere Integration von Funktionen, kürzere Update-Zyklen sowie eine durchgängige Personalisierung ermöglichen soll.

Das Interface orientiert sich an einem modernen, visuell geprägten Bedienkonzept mit großflächigen Displays und erweiterter Konnektivität.

Mercedes plant, auf Basis der MMA-Plattform eine vollständige Modellfamilie zu etablieren. Bereits angekündigt ist der CLA Shooting Brake als elektrischer Kombi sowie Nachfolgemodelle von GLA und GLB, die sich künftig stärker differenzieren sollen.

So soll der GLA sportlicher und flacher, der GLB kantiger und geräumiger werden. Darüber hinaus wird Mercedes zur Kostenoptimierung eine weitere Batterieoption mit 58 kWh und LFP-Chemie einführen, die geringere Einstiegspreise ermöglichen soll.

Ergänzt wird das Angebot zunächst durch eine Übergangslösung mit Mildhybrid-Benzinern (1,5 Liter, 136 bis 190 PS), die weiterhin mit Frontantrieb ausgestattet sind.

Mit einem Einstiegspreis von 55.858,60 Euro für den CLA 250+ und 60.380,60 Euro für die Allradvariante CLA 350 positioniert sich das Modell deutlich oberhalb seines Vorgängers.

Auch mit der später verfügbaren kleineren Batterie oder den geplanten Verbrennervarianten wird ein Basispreis von etwa 46.500 Euro erwartet – eine erhebliche Steigerung gegenüber dem bisherigen Niveau (ca. 43.000 Euro).

Damit wird der CLA zwar als neues Einstiegsmodell der elektrifizierten Mercedes-Welt positioniert, rückt jedoch preislich in ein neues Segment.

Mit dem neuen CLA präsentiert Mercedes-Benz mehr als nur die Neuauflage eines erfolgreichen Modells. Vielmehr handelt es sich um einen technologischen Neustart, der Effizienz, Performance, Digitalisierung und Premiumanspruch vereinen soll.

Trotz der ambitionierten Preisgestaltung ist der CLA ein klares Signal für die zukünftige strategische Ausrichtung der Marke – und eine ernstzunehmende Antwort auf den technologischen Tatendrang neuer Wettbewerber.