GLC, Elektro-C-Klasse und mehr: Mercedes startet 2026 ein Modellfeuerwerk

Mit dem elektrischen GLC rückt Mercedes einen Hoffnungsträger ins Rampenlicht seines IAA-Stands und gibt den Startschuss für eine Neuheiten-Offensive im kommenden Jahr. Das Mittelklasse-SUV ist konventionell betrieben ein Bestseller und soll ab 2026 nun auch die derzeit noch zögerlichen Kunden von der E-Mobilität überzeugen – und vom Neue-Klasse-BMW iX3 fernhalten.

Dazu soll neben einer frischeren Optik, die mehr in Richtung-SUV-Coupé geht, auch die Nomenklatur beitragen. Er heißt nicht wie der eher glücklose Vorgänger EQC, sondern GLC mit EQ-Technologie. Der noch recht frische Verbrenner-GLC bleibt weiterhin im Showroom.

Anders als der EQC nutzt die Neuauflage keinen umgebauten Verbrenner-Unterbau mehr, sondern die neue MB.EA-Plattform. Zur Technik des voraussichtlich ab 65.000 Euro erhältlichen SUV sind bislang nur wenige Details bekannt. Der GLC soll mindestens 700 Kilometer Reichweite haben und an die 500 PS stark sein.

Zur Effizienzsteigerung setzt Mercedes auf ein Zweiganggetriebe an der Hinterachse – ein Feature, das auch beim neuen CLA zum Einsatz kommt. Dessen MMA-Plattform liefert einige Komponenten für die MB.EA zu. 

Der noch in diesem Jahr als Limousine und ab März 2026 auch als Lifestyle-Kombi Shooting-Brake erhältliche CLA wurde jüngst enthüllt und ist ebenfalls auf der IAA zu sehen. Nach dem angekündigten Aus der A-Klasse markiert die Baureihe den Einstieg in die Mercedes-Welt – für rund 55.000 Euro.

Ende 2025 soll eine günstigere Version mit LFP-Akku für 10.000 Euro weniger kommen. Anders als die MB.EA-Plattform ist die MMA auch Verbrenner-tauglich, für 2026 sind hybridisierte Benziner angekündigt.

Wie bislang arrangiert Mercedes um den CLA eine Kompakt-Familie. Für Sommer kommenden Jahres ist der neue GLB eingeplant, gegen Ende 2026 soll der GLA-Nachfolger kommen. Beide starten analog zum CLA zunächst als rein elektrisches EQ-Modell und ersetzen die in der Vergangenheit separat geführten E-Baureihen EQA und EQB. Jeweils -einige Monate später folgen auch hier Benzin-Hybridantriebe.

Ähnlich wie der GLC wird auch der rund viereinhalb Meter lange GLA dynamischer gezeichnet als sein Vorgänger. Crossover ist das Stichwort. Auch der rund 15 Zentimeter größere GLB dürfte sich von der bislang recht kantigen Formensprache lösen.

Denn: Für 2027 steht mit dem fünften MMA-Modell ein kleiner Bruder der G‑Klasse auf dem Plan. Der soll die Kasten-Form des Originals erben, mit nur 4,30 Meter Länge allerdings deutlich kompakter sein.

Die MMA beeinflusst nicht nur die neue MB.EA, sondern färbt auch auf die bestehende EVA2-Plattform ab, auf der EQS und EQE und die entsprechenden SUV-Ableger aufbauen. Voraussichtlich ebenfalls auf der IAA zu sehen ist das Facelift der "Elektro-S-Klasse" EQS.

Damit halten – neben einer dezent retuschierten Optik mit Scheinwerfern im Stern-Design – unter anderem das moderne 800-Volt-Bordnetz, eine neue Leistungselektronik, der effiziente Siliziumkarbid-Wechselrichter, neue Akkus und der selbst entwickelte E-Antriebsstrang eATS 2.0 an der Hinterachse sowie das Betriebssystem MB.OS Einzug. Erwartet werden unter anderem schnelleres Laden mit bis zu 320 kW und rund 900 Kilometer Reichweite.

Für den EQS und das EQS SUV gilt das Facelift als gesetzt, an den Start dürften sie in der ersten Jahreshälfte 2026 rollen. Unwahrscheinlich ist dagegen, dass auch der EQE und das EQE SUV nochmals angefasst werden. Aus Konzernkreisen heißt es, man würde kein weiteres Geld in die Baureihe stecken.

Denn: Für 2027 hat Ola Källenius bereits eine elektrische E-Klasse auf MB.EA-Basis angekündigt, der EQE ist damit obsolet. Inzwischen gibt es aber Gerüchte, Mercedes könnte unter einer unveränderten Karosserie zumindest technisch einige Updates bei der oberen Mittelklasse vornehmen.

Vor der elektrischen E-Klasse baut Mercedes das Portfolio schon Ende 2026 eine Stufe darunter mit der C-Klasse EQ aus. Die elektrische Limousine dürfte ab 60.000 Euro erhältlich sein und greift auf die GLC-Technik zurück. Noch keinerlei Hinweise gibt es derzeit, ob Mercedes auch den Kombi dann endlich in die elektrische Zukunft überführt. 

Wer mehr Platz braucht, kann auch weiterhin auf die Verbrenner-C-Klasse zurückgreifen. Sie bleibt auf unbestimmte Zeit im Programm, genauso wie die E-Klasse nach 2027. Ebenfalls für das Jahr 2026 stehen zudem drei Verbrenner-Facelifts an. Für die beiden großen SUVs GLE und GLS und das Flaggschiff S-Klasse.

Die Stuttgarter haben für 2026 noch weitere Modell-Höhepunkte. Die Van-Tochter bringt analog zur MB.EA auf der Plattform Van.EA die neue, elektrische Version der V-Klasse auf den Markt. Die heißt nicht mehr EQV, sondern kommt zunächst als rund fünf Meter langer VLE für bis zu acht Passagiere.

Voraussichtlich Anfang 2027 reicht Mercedes dann den luxuriöseren und etwas gestreckten VLS nach. Es ist mit rund 500 Kilometern Reichweite zu rechnen, dank über 300 kW Ladeleistung sollen längere Reisen mit kurzen Ladestopps möglich sein. Parallel arbeitet die Van-Sparte aber auch an neuen Verbrenner-Modellen.

MB.EA, Van.EA – fehlt noch AMG.EA. Die Sport-Sparte bekommt eine eigene, auf ihre Dynamik-Belange zugeschnittene Elektro-Plattform und will damit ebenfalls schon 2026 durchstarten.

Einen konkreten Ausblick auf einen viertürigen Gran Turismo hat Mercedes-AMG mit der Studie AMG GT XX gegeben, die mit drei Motoren und 1360 PS die Richtung vorgibt. Später sollen ein SUV und ein Hypercar folgen.