800 PS in einem Kleinwagen: Opel zeigt radikale Studie auf der IAA

Ein bisschen Spaß darf sein – auch in Zeiten, in denen die Elektromobilität die Branche prägt. VW, Cupra und Skoda wollen auf der IAA in München mit neuen Modellen wie dem ID.2, einem kompakten Cupra und einer elektrischen Alternative zum Octavia Kombi punkten. Doch echte Überraschungen fehlen. Opel nutzt die Gelegenheit und sorgt mit einem spektakulären Konzept für Aufmerksamkeit: dem Corsa GSE Concept.

Die Hessen wollen GSE als sportliches Label der Generation E etablieren. Nach dem Mokka GSE mit 280 PS legen sie nun noch nach. Der Corsa GSE Concept wirkt wie ein Rennwagen im Kleinwagen-Format: extrem breit, mit aggressiver Front, riesigen Lufteinlässen und markanten Finnen. Hinten tragen Spoiler und Diffusor zum Auftritt bei. Lange hat kein Opel mehr ein so expressives Design gezeigt.

Die Optik bleibt nicht ohne technische Entsprechung: Zwei Elektromotoren liefern zusammen 800 PS, kurzfristig sogar 880 PS. Damit beschleunigt der Corsa in zwei Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht bis zu 320 km/h. Der Akku wächst von serienmäßigen 51 auf 82 kWh. Das verspricht mehr Reichweite, auch wenn der Verbrauch bei diesen Fahrleistungen entsprechend hoch sein dürfte. Mit rund 1,2 Tonnen Gewicht ist der Prototyp zudem leichter als viele Serienfahrzeuge.

Im Innenraum setzt Opel auf Radikalität. Es gibt nur einen Sitz, ein halbiertes Lenkrad und keinerlei klassische Anzeigen. Nach dem Prinzip des "Digital Detox" projiziert das Auto alle Informationen direkt auf das Armaturenbrett. Komfort oder Alltagstauglichkeit spielen keine Rolle – der Fokus liegt klar auf Fahrspaß.

So faszinierend die Studie wirkt, sie bleibt ein Showcar. Die Leistungsdaten sind rein theoretisch. In die Serie schafft es weder die Technik noch das extreme Design. Übernommen werden allenfalls Elemente der neuen Formensprache mit den gekreuzten Linien an Front und Heck sowie die reduzierte Anzeige-Architektur. Opel betont selbst, dass es keinerlei Pläne für eine Serienfertigung gibt.

Ganz leer gehen Fans jedoch nicht aus. Kurz nach der IAA wird der stärkste Corsa aller Zeiten in die virtuelle Welt übertragen: Als fahrbarer Bolide in der Rennsimulation "Gran Turismo". So können zumindest Gamer erleben, was auf der Straße wohl nie Realität wird.