Problem USA: Audi will die Kehrtwende erzwingen

Audi steht in den USA unter Druck: Die Marke kämpft mit sinkenden Verkaufszahlen, einem schwächelnden Händlernetz und politischen Handelsrisiken. Mit den überarbeiteten Modellen A5 und Q5 will sie nun gegensteuern.

Die Limousine A5 Sportback und der Mittelklasse-Crossover Q5 – zwei zentrale Modelle im US-Portfolio von Audi – wurden umfassend überarbeitet und kommen jetzt zu den Händlern. Doch der Launch erfolgt unter schwierigen Bedingungen: Hohe Importzölle, eine abkühlende Nachfrage sowie ein rückläufiges Interesse am Audi-Händlernetz belasten die Marke.

Beide Modelle sind Teil einer umfassenden Produktoffensive, die Audi-CEO Gernot Döllner im März 2024 angekündigt hatte. Der neue A5 ersetzt sowohl den bisherigen A5 als auch die auslaufende A4-Limousine – ein strategischer Schritt, um dem schrumpfenden Markt für Limousinen zu begegnen.

Der Q5 bleibt das volumenstärkste Modell der Marke: 29 Prozent der US-Verkäufe entfielen 2024 auf ihn. Der A5 Sportback war die meistverkaufte Audi-Limousine in den USA.

Audi will mit mehr Technik und Komfort punkten: Beide Modelle erhalten ein überarbeitetes Interieur mit mehreren Displays. Serienmäßig sind nun das 11,9-Zoll-"Virtual Cockpit Plus" und ein 14,5-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole, optional ist ein 10,9-Zoll-Beifahrerdisplay erhältlich.

Die neue Elektronikarchitektur des VW-Konzerns nutzt die Software 1.2 von Cariad. Auch in Sachen Design und Leistung wurden beide Modelle aufgefrischt.

Im Jahr 2023 hatte Audi noch mehr als 223.000 Autos in den USA verkauft. Vergangenes Jahren sank der Absatz auf unter 197.000. Und im ersten Quartal zeichnete sich kein Umschwung ab. Audis US-Absatz sank erneut – um 3,4 Prozent.  Es war der fünfte Rückgang in einem Quartal in Folge. Ohne den neu eingeführten Elektro-Crossover Q6 e-tron hätte das Minus sogar elf Prozent betragen.

2024 verlor Audi insgesamt 14 Prozent Marktanteil in den USA, während Wettbewerber wie BMW, Lexus und Land Rover Verkaufsrekorde aufstellten und Mercedes-Benz um neun Prozent zulegte.

Hinzu kommt: Audi importiert sämtliche Fahrzeuge in die USA und ist somit besonders anfällig für neue Importzölle. Der A5 wird in Deutschland gefertigt, der Q5 in Mexiko – letzterer unterliegt nicht dem USMCA-Abkommen und wurde zunächst mit Zöllen von bis zu 52,5 Prozent belegt.

Nach einer Lockerung durch Präsident Trump Ende April hat Audi die Preisstruktur angepasst. Die Basispreise bleiben bis Juni stabil – der A5 startet bei 48.995 US-Dollar, der Q5 bei 53.495 Dollar (jeweils inklusive Überführungskosten).

Doch nicht nur die Kundennachfrage, auch das Vertrauen der Händler in die Marke bröckelt. Laut einem Bericht von Haig Partners, einem auf Händlertransaktionen spezialisierten Beratungsunternehmen, liegen Audi-Händler beim Wiederverkaufswert hinter Partnern von BMW, Mercedes, Lexus und sogar Jaguar Land Rover.

"Vor fünf bis zehn Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass Händler lieber ein profitables Kia-Autohaus übernehmen würden als ein volumenstarkes Audi-Haus", heißt es in dem Bericht.

Ein Grund sind die im Vergleich niedrigen Margen und hohen Investitionsanforderungen seitens Audi. Laut Haig haben Händler zwischen 2015 und 2020 Milliarden in ihre Standorte investiert. Heute fehle oft die Rentabilität.

Audi setzt auf eine starke Modelloffensive: Der elektrische A6 e-tron Sportback kommt im Sommer, der konventionelle A6 folgt im Herbst. Für 2026 ist ein neuer Q3 geplant – 2024 das zweitstärkste Modell der Marke in den USA.

Tom McCollum, Vorsitzender des Audi National Dealer Council, zeigt sich zuversichtlich: "Diese Produkte sind genau das, was das Händlernetz jetzt braucht." Und: "Ich habe bei keiner Marke je eine solche Menge an Neuheiten gesehen. Das ist beeindruckend."

Dieser Artikel stammt von unserem Schwesterportal Automotive News. Er wurde mit KI aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und von einem Redakteur bearbeitet.