Ein Werk des chinesischen Herstellers entsteht ohnehin gerade. Jetzt folgt ein Zentrum für die europäische Expansion – mit bis zu 2000 Mitarbeitern.
BYD baut seine Präsenz in Ungarn aus.
Ein Werk für Elektrobusse betreibt BYD bereits in Ungarn, eine Fabrik für Elektroautos befindet sich im Bau – und jetzt hat der chinesische Hersteller seine Absicht bekräftigt, das Land zu seiner Schaltstelle für die beabsichtigte europäische Expansion zu machen.
BYD-CEO und -Präsident Wang Chuanfu sagte im Rahmen einer Pressekonferenz mit dem ungarischen Premierminister Viktor Orban in Budapest, in dem europäischen Zentrum würden rund 2000 Arbeitsplätze entstehen.
Wie unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, soll der Standort im Wesentlichen drei Funktionen erfüllen: Die Steuerung von Vertrieb und Aftersales, Fahrzeugtests sowie die Entwicklung lokalisierter Versionen der Konzernmodelle für Europa.
Zusätzlich zu dem neuen Werk in Ungarn baut BYD gegenwärtig auch eine Fabrik in der Türkei. Durch die Produktion in Europa für Europa will der Hersteller unter anderem die Strafzölle der EU auf in China gefertigte Elektroautos umgehen.
Der Absatz in Märkten außerhalb Chinas soll zudem deutlich wachsen – vor allem in Europa. Denn noch ist BYD stark abhängig vom hart umkämpften chinesischen Heimatmarkt.
Das neue Werk in Ungarn hat eine anfängliche Jahreskapazität von 150.000 Autos und wird voraussichtlich im Oktober den Betrieb aufnehmen. Das türkische Werk – ebenfalls mit einer Jahreskapazität von 150.000 Fahrzeugen – soll im März 2026 mit der Produktion beginnen.
Im ersten Quartal hat BYD seinen Absatz in Europa laut Dataforce auf 28.842 Neuwagen vervierfacht. Der Hersteller will in seinen europäischen Fabriken künftig zusätzlich zu reinen Elektroautos auch Plug-in-Hybride produzieren, um die entsprechende Nachfrage zu bedienen.
Weltweit sind die Verkäufe von BYD im vergangenen Jahr um 41 Prozent auf 4,27 Millionen Fahrzeuge gestiegen. Dadurch ist BYD zum drittgrößten Autohersteller der Welt nach Toyota und Volkswagen aufgestiegen. Über 90 Prozent dieser Neuwagen wurden allerdings in China verkauft.
Die Abhängigkeit vom Heimatmarkt will BYD verringern. Chinesischen Medienberichten zufolge will der Hersteller im Jahr 2025 weltweit 5,5 Millionen Fahrzeuge verkaufen, dazu gehört auch eine Verdoppelung der Verkäufe im Ausland auf rund 800.000. 2026 sollen es dann weltweit 6,5 Millionen verkaufte Neuwagen sein. (mer)
