Im Ringen um einen Sozialtarifvertrag soll die Arbeit bis Donnerstagabend ruhen. Was die IG Metall sich davon verspricht.
Ford hat Milliarden in die Fertigungshallen für E-Autos investiert. Die Modelle sind jedoch nicht gefragt.
In den Kölner Ford-Werken kommt es erstmals in der fast hundertjährigen Unternehmensgeschichte zu einem Streik. Hintergrund ist ein geplanter Stellenabbau am Standort, an dem derzeit noch rund 11.500 Beschäftigte arbeiten.
Die IG Metall kündigte an, der Streik solle am Mittwochmorgen beginnen und bis zum Ende der Nachtschicht am Donnerstag dauern.
Die Gewerkschaft und das Unternehmen ringen derzeit um einen Sozialtarifvertrag. Denn Ford will bis Ende 2027 rund 2.900 Arbeitsplätze abbauen. Aus Sicht der IG Metall ist der Standort in Gefahr.
Bereits in den vergangenen Jahren gab es erheblichen Stellenabbau: Von rund 20.000 Menschen, die noch 2018 bei Ford in Köln arbeiteten auf aktuell 11.500.
Derzeit baut Ford in Köln die Elektromodelle Explorer und Capri – beide verkaufen sich jedoch nur schleppend, weswegen es in den vergangenen Monaten Kurzarbeit gab.
Die IG Metall fordert unter anderem hohe Abfindungen und finanzielle Absicherung für die betroffenen Beschäftigten. In den vergangenen Wochen gab es bereits Warnstreiks, dann hatte die Gewerkschaft im April einen Urabstimmung über einen Streik angesetzt, der eine Zustimmung von 93,5 Prozent fand.
Für zusätzliche Unruhe in der Belegschaft sorgten vor wenigen Wochen Pläne von Investoren, über die die Automobilwoche berichtete. Demnach zeigten Investoren an Teilen des 125 Hektar großen Geländes Interesse für eine Nutzung. (hev)
