BYD plant Bau von Plug-in-Hybrid-Modellen in Europa

Der chinesische Autohersteller BYD wird in seinen europäischen Fabriken künftig zusätzlich zu reinen Elektroautos auch Plug-in-Hybride produzieren. Auf diese Weise will das Unternehmen noch stärker von der wachsenden Nachfrage nach entsprechenden Modellen profitieren.

BYD baut für zusammen rund fünf Milliarden Euro neue Werke in Szeged (Ungarn) und Izmir (Türkei). Vor einem Jahr hatte es noch geheißen, dass an beiden Standorten ausschließlich Elektroautos gebaut werden sollen. Von dieser Strategie haben sich die Chinesen nun aber verabschiedet.

Denn die Nachfrage hat sich verschoben: Reine BEVs sind bei den Kunden heute weniger gefragt, PHEVs dagegen erleben einen Schub. Im vergangenen Oktober sprach BYD-Vice-President Stella Li erstmals davon, in Europa auch Plug-in-Hybride zu bauen. Zu der Zeit waren die Neuzulassungen reiner E-Autos in Europa um 2,5 Prozent gesunken.

Zusätzlich spürte BYD eine stabile Nachfrage nach seinem neu eingeführten PHEV-Modell Seal U. Das lag in Europa im ersten Quartal auf Platz vier der meistverkauften Plug-in-Hybride; im März führte es das Ranking an.

Bei einem Treffen im Februar in Turin hat BYD seinen Zulieferern mitgeteilt, dass man prüfe, Szeged zu einem reinen BEV-Werk zu machen und Izmir für PHEVs zu nutzen, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.

Auf Nachfrage unserer Schwesterzeitung "Automotive News Europe" sagte BYD, der aktuelle Plan sei, reine Elektroautos und Plug-in-Hybride in beiden Werken zu bauen. Das neue Werk in Ungarn hat eine anfängliche Jahreskapazität von 150.000 Autos und wird voraussichtlich im Oktober den Betrieb aufnehmen.

Das türkische Werk – ebenfalls mit einer Jahreskapazität von 150.000 Fahrzeugen – soll im März 2026 die Produktion aufnehmen. BYD plant darüber hinaus die Eröffnung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums in der Nähe der Fabrik.

Die überarbeitete Europastrategie ist Teil des umfassenderen Plans des Unternehmens, sein PHEV-Portfolio in der Region zu erweitern. Im ersten Quartal haben Volumenhersteller in Europa ihren Absatz entsprechender Fahrzeuge um 46 Prozent gesteigert, wie Zahlen von Dataforce zeigen.

Bei der Markteinführung des vollelektrischen Atto 2 in Europa im Februar kündigte BYD an, zukünftig innerhalb von sechs Monaten nach der Einführung eines neuen E-Autos eine PHEV-Variante nachzuschieben. Mitte April wurde dieser Zeitplan auf drei bis vier Monate verkürzt. 

Insider gehen davon aus, dass BYD in Wirklichkeit auf zwei Monate zielt. Bis Mitte 2026 soll jedes in Europa angebotene E-Auto eine PHEV-Variante haben.

Der Grund dafür ist die Nachfrage europäischer Kunden. Im ersten Quartal hat BYD seinen Absatz in Europa laut Dataforce auf 28.842 Neuwagen vervierfacht. Auf den Seal U entfielen allein 10.962 Verkäufe, was bedeutet, dass 38 Prozent des Gesamtvolumens von BYD in diesem Zeitraum Plug-in-Hybride waren.

Alles in allem ist BYD aber stark abhängig von seinen Verkäufen in China. Die Gesamtverkäufe stiegen im vergangenen Jahr um 41 Prozent auf 4,27 Millionen Fahrzeuge.

Dadurch ist BYD zum drittgrößten Autohersteller der Welt nach Toyota und Volkswagen aufgestiegen. Aber gerade einmal 417.000 dieser Fahrzeuge wurden außerhalb Chinas verkauft.

Das soll sich ändern. Chinesischen Medienberichten zufolge will BYD im Jahr 2025 weltweit 5,5 Millionen Fahrzeuge verkaufen, dazu gehört auch eine Verdoppelung der Verkäufe im Ausland auf 800.000. 2026 sollen es dann weltweit 6,5 Millionen verkaufte Neuwagen sein.

Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.