Trump und die EU schließen einen Deal – leichte Verbesserung für Automobilindustrie

Europa und die USA haben einen Kompromiss im anhaltenden Zollkonflikt erzielt, der auch Entlastungen für die Automobilindustrie vorsieht. EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump besiegelten den Deal bei ihrem Treffen in Schottland am Sonntag.

Aus Sicht von Herstellern und Zulieferern besonders relevant: Der Zollsatz auf Autoimporte aus Europa soll künftig 15 Prozent betragen – eine Reduzierung gegenüber dem bisherigen Satz von 25 Prozent, der seit April beziehungsweise Mai für Fahrzeuge und Komponenten aus der EU galt.

Von der Leyen sprach von einer "Bekräftigung des transatlantischen Bündnisses". Gleichwohl stellt die Einigung eine handelspolitische Zeitenwende dar– und sie führt zu einer spürbaren Verteuerung für US-Konsumenten. Bislang wurden auf europäische Autos lediglich 2,5 Prozent Zoll erhoben.

Die Folgen der US-Zölle zeigen sich bereits: Volkswagen bezifferte den durch die Abgaben entstandenen Verlust im operativen Ergebnis für das erste Halbjahr auf 1,3 Milliarden Euro. Mercedes verzichtet weiterhin auf eine Prognose für 2025 und verweist dabei auf die Unsicherheiten in der US-Handelspolitik.

Die neu vereinbarten 15 Prozent gelten für die meisten Industriegüter – mit Ausnahme von Stahl und Aluminium. Für diese Produkte bleibt der Zollsatz vorerst bei 50 Prozent. Eine gesonderte Einigung hierzu werde angestrebt, so von der Leyen.

Auch für andere strategisch bedeutende Bereiche wie Computerchips und Medikamente sind gesonderte Regelungen im Gespräch. Darüber hinaus vereinbarten EU und USA die Abschaffung sämtlicher Zölle auf eine Reihe ausgewählter Güter, darunter Flugzeuge und deren Komponenten, bestimmte Chemikalien, Generika sowie Ausrüstungen für die Halbleiterproduktion.

Zusätzlich verpflichtete sich Brüssel, in den kommenden drei Jahren jährlich US-Flüssiggas im Wert von 250 Milliarden US-Dollar (213 Milliarden Euro) zu importieren.