Automobilwoche: Das sind die Gewinner des Jahres 2023

Burkhard Riering

Die Automobilwoche-Redaktion hat die "Gewinner des Jahres 2023" gekürt. Einige überraschende Sieger sind dabei – und ein "Aussteiger des Jahres".

Freitag, 8. Dezember 2023, 10.32 Uhr

Montage: Automobilwoche

Das sind die Gewinner des Jahres 2023.

BMW ist wieder ganz oben auf dem Siegertreppchen. Zum zweiten Mal nach 2021 ist der Münchner Konzern der "Gewinner des Jahres" in der Kategorie "Autohersteller des Jahres 2023". Die Redaktion der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche hat die Sieger in verschiedenen Kategorien gekürt.

BMW-Vorstandsvorsitzender Oliver Zipse sagte der Automobilwoche zur Auszeichnung: "Bei BMW gibt es Zukunft und Gegenwart aus einer Hand." Einerseits wird bei BMW die Elektromobilität verfolgt, andererseits Technologieoffenheit beim Antrieb zugelassen. Das mache BMW "unternehmerisch stark und resilient", so Zipse. "Vorstandschef Oliver Zipse führt den Konzern mit ruhiger Hand nach den Bedürfnissen des Markts", urteilt die Automobilwoche-Redaktion.

"Seat ist stärker denn je"

"CEO des Jahres" ist Seat-Vorstandsvorsitzender Wayne Griffiths für seine Erfolgsstory mit der Schwestermarke Cupra. Aus dem Hersteller Seat ist nach seinem Start in kurzer Zeit ein profitables Unternehmen geworden. Seat verzeichnet 2023 vor allem durch die Elektromodelle von Cupra ein deutliches Absatzwachstum.

Das erste Halbjahr war das stärkste in der Geschichte des 1950 gegründeten Unternehmens Seat. Griffiths sagte der Automobilwoche: "Unsere Marke Seat ist stärker denn je und mit Cupra gehen wir unkonventionelle Wege, um eine globale Marke zu werden." Der Brite führt das Unternehmen aus Martorell bei Barcelona, das zum VW-Konzern gehört, seit 2020.

Eine führende Motion Technology Company

"Zulieferer des Jahres" ist Schaeffler. Dem Zulieferer aus Herzogenaurach ist mit der bevorstehenden Übernahme von Vitesco ein Befreiungsschlag gelungen. Durch den Coup hat Schaeffler ein Standbein im Geschäft mit der Elektromobilität und steigt zu den größten Zulieferern weltweit auf. Voraussichtlich ab Herbst 2024 geht Vitesco in Schaeffler auf.

Georg F.W. Schaeffler, Familiengesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der Schaeffler AG, sagte der Automobilwoche: "Angesichts der signifikanten Vorteile, die die gesamte Transaktion für alle Stakeholder mit sich bringt, sind wir überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, den nächsten großen Schritt in der Entwicklung unseres Unternehmens zu gehen. Mit dem Zusammenschluss von Schaeffler und Vitesco, die große kulturelle Gemeinsamkeiten haben, schaffen wir eine führende Motion Technology Company."

Weltwirtschaftliche Verwerfungen

"Aufsteiger des Jahres" ist der neue Audi-Chef Gernot Döllner. Zuvor war er Konzernstratege bei VW und agierte im Hintergrund. Nun muss Döllner die Premiummarke fit für die Zukunft machen. Zu seinem Start sagte Döllner der Automobilwoche: "Es war und ist eine sehr dynamische Zeit. In vielen Gesprächen mit Mitarbeitenden – auch an unseren internationalen Standorten in China, den USA und Ungarn – habe ich Audi und das hoch motivierte Team kennengelernt, das entschieden an der elektrischen Zukunft arbeitet."

Weiter sagte Döllner: "Parallel gehen wir im Vorstandsteam und mit unseren Top Führungskräften die anstehenden Aufgaben in hohem Tempo an. Wir stehen angesichts neuer Technologien und Wettbewerber sowie weltwirtschaftlicher Verwerfungen vor großen Herausforderungen. In den kommenden Monaten gibt es also viel zu tun. Die gute Nachricht ist, dass Audi dafür einen klaren Fahrplan und ein hoch motiviertes Team an Bord hat."

"Mitbestimmung als Gewinn für alle Seiten"

Daniela Cavallo, Betriebsratsvorsitzende von Volkswagen, ist für die Redaktion die "Verhandlerin des Jahres". Ihr Einsatz für die Belegschaft ist geprägt von Realitätssinn, Durchsetzungsstärke und Diplomatie. In der schwierigen Phase, in der sich VW befinde, sei mehr Miteinander statt Gegeneinander gefragt, schreibt die Automobilwoche.

Cavallo sagte der Automobilwoche: "2023 hat uns mit Wucht gezeigt: Gerade in Krisenzeiten müssen alle Verantwortlichen den Wandel unserer Industrie weiter aktiv vorantreiben. Deutschland hat dabei die Chance, erneut zu beweisen, dass unsere Sozialpartnerschaft gerade unter größtem Druck ein Standortvorteil ist. Es freut mich, wenn hierbei die Mitbestimmung als Gewinn für alle Seiten wahrgenommen wird."

Foto: Kia

Kia EV9: Mit zahlreichen Preisen überhäuft.

Kia und Citroen als Überraschungssieger

Das "Modell des Jahres" ist der EV9 von Kia. Die koreanische Marke kommt mit Macht auf den globalen Markt für Elektroautos. Der EV9 ist als wendiger Siebensitzer in SUV-Form mit Spitzenleistungswerten fast so etwas wie ein neues Segment. Die Hyundai-Tochter Kia hat alles an Batterietechnologie und Digitalanwendungen eingebracht, was der Konzern zu bieten hat.

Thomas Djuren, Geschäftsführer von Kia Deutschland: "Der Kia EV9, ein in jeder Hinsicht zukunftsweisendes Fahrzeug, setzt seinen Siegeszug fort: 'German Premium Car of the Year 2024', 'Goldenes Lenkrad', jetzt 'Modell des Jahres' der Automobilwoche – einen besseren Start kann ein neues Flaggschiff wohl kaum haben."

Das Überraschungsmodell des Jahres ist der Citroen e-C3. Die Stellantis-Marke habe das geschafft, worüber alle reden: einen Elektrokleinwagen für unter 20.000 Euro auf den Markt zu bringen. CEO Thierry Koskas: "Erschwingliche Fahrzeuge anzubieten war schon immer ein wichtiger Teil der DNA von Citroën."

Alle Gewinner auf einen Blick: