Gelogen wird immer und überall. Und selbst die Wissenschaft kann nicht klar beziffern, wie verbreitet diese schlechte Angewohnheit ist. Die amerikanische Psychologin Bella DePaulo zählte in einer Studie zwei Lügen eines Menschen am Tag. Andere Quellen kommen gar auf 200 Lügen. Doch da gibt es die kleinen Unwahrheiten, wie das geflunkerte "Gut, danke" auf die tägliche Frage nach dem Befinden. Und es gibt die Lügen, die Konsequenzen haben. Erwischen lässt sich keiner gern, wenn er nicht die Wahrheit sagt.
Deshalb muss man den aktuellen Fall Mitsubishi auch anders bewerten als den Fall Volkswagen. Mitsubishi musste nicht erst von staatlichen Behörden unter Druck gesetzt werden, um die Lüge öffentlich einzugestehen. Nach derzeitigem Kenntnisstand hatte Nissan entdeckt, dass die Kollegen von Mitsubishi ihnen Fahrzeuge mit geschönten Verbrauchswerten liefern. Nissan verkauft diese unter eigenem Label und kam in Tests auf einen Mehrverbrauch von fünf bis zehn Prozent.