Neue Submarke: Mit diesen Modellen greift MG die Premiumhersteller an

Mit der Einführung der neuen Submarke IM (Intelligent Mobility) wagt MG den Schritt in Richtung Premiumsegment. Die traditionsreiche britische Marke, die heute zur chinesischen SAIC-Gruppe gehört, bringt die Limousine IM5 und das SUV IM6 nun auch in ausgesuchte europäische Märkte.

Die Modelle sind nicht nur eine technologische Weiterentwicklung, sondern zielen klar auf Wettbewerber wie Tesla Model 3 und Y sowie VW ID.5 und ID.7 – und sogar auf die elektrifizierten Oberklassemodelle von Mercedes-Benz.

Bislang hat sich MG in Europa als Anbieter vergleichsweise erschwinglicher Fahrzeuge positioniert. Mit den IM-Fahrzeugen, die in China als eigenständige Marke geführt werden, will der Hersteller nun weitere Marktanteile gewinnen.

Die Basis der neuen Modelle bildet eine hochmoderne Elektro-Plattform, die als einzige im SAIC-Konzern speziell für das Premiumsegment entwickelt worden ist. Sie arbeitet mit einer 800-Volt-Architektur und ist für zukünftige Festkörperbatterien vorbereitet.

Im Basismodell kommt eine LFP-Batterie mit 75 kWh Kapazität zum Einsatz. Die Reichweite liegt bei 490 Kilometern, die maximale Ladeleistung bei 153 kW DC (Gleichstrom) beziehungsweise elf kW AC (Wechselstrom).

Die Topvarianten hingegen nutzen ein 100-kWh-NMC-Batteriepaket, das Reichweiten von bis zu 710 Kilometern nach WLTP ermöglichen soll. Beeindruckend ist die Ladeleistung: Mit fast 400 kW DC soll eine Ladung von zehn auf 80 Prozent in nur 17 Minuten möglich sein.

Auch in puncto Fahrleistung sind IM5 und IM6 ambitioniert positioniert. Bereits die heckgetriebenen Varianten mit dem großen Akku leisten 407 PS. Die Allradvarianten mit zwei E-Maschinen kommen auf 751 PS sowie ein maximales Drehmoment von 802 Nm.

Damit beschleunigt die Limousine IM5 in nur 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Eine Performance, die selbst höher positionierte Wettbewerber wie Porsche und Mercedes-AMG mit Interesse beobachten werden.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 268 km/h. Für ein batterieelektrisches Fahrzeug in diesem Segment ist das eine bemerkenswerte Zahl.

MG verfolgt bei der Innenraumgestaltung einen technologiezentrierten Ansatz. Das minimalistisch gehaltene Cockpit wird von einem 26-Zoll-Panoramadisplay dominiert, ergänzt durch einen Zehn-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole.

Ein kamerabasiertes "Proactive Vision Supplement System" überträgt die Außenansicht nahezu in Echtzeit auf das zentrale Display und gleicht damit die strukturellen Sichtnachteile durch breite Dachsäulen und eine schmale Heckscheibe aus.

Das Infotainment- und Komfortangebot umfasst zudem bis zu 22 Lautsprecher, erstmals bei MG auch Massagesitze sowie ein großes Panoramaglasdach. Serienmäßig ist in allen Varianten eine Allradlenkung verbaut, was die Agilität insbesondere im städtischen Raum erhöht.

Im Bereich der Fahrerassistenzsysteme setzen die IM-Modelle auf fortschrittliche Lösungen der Stufe 2. Im ruhenden Verkehr ist zudem ein automatisiertes Einpark- und Ausparkmanöver sowie eine Rückfahrautomatik auf Knopfdruck möglich.

MG verfolgt bei der Markteinführung eine vorsichtige Strategie. Erste Launch-Märkte sind Großbritannien, Norwegen und die Schweiz – Länder mit hoher Elektro-Akzeptanz und geringer Markenloyalität gegenüber etablierten Premiummarken.

Die Preise in Großbritannien starten umgerechnet bei etwa 45.000 Euro für die Limousine und rund 5000 Euro mehr für das SUV. Die Einführung in Deutschland ist zwar geplant, erfolgt jedoch zu einem späteren Zeitpunkt.