MAN Energy Solutions heißt jetzt Everllence

Volkswagens auf stationäre und maritime Motoren spezialisierte Tochter MAN Energy Solutions hat sich einen neuen Namen gegeben. Zukünftig tritt die in Augsburg beheimatete SE unter der Firma Everllence auf.

Der Begriff ist ein Kofferwort aus den englischen Wörtern "ever" und "excellence" und soll zwei zentrale Attribute des Unternehmens widerspiegeln. 

Mit "ever" sei die über 250-jährige Geschichte gemeint, mit "excellence" die "Cutting-edge-Technologie" des Unternehmens. Nach 2018 ist es bereits die zweite Umbenennung in wenigen Jahren. Damals wechselte die Firma von MAN Diesel & Turbo zu MAN Energy Solutions.

Während mit Energy Solutions der Fokus auch im Namen auf technische Lösungen zur Reduzierung klimaschädlicher Emissionen gelegt werden sollte, ist die Umbenennung in Everllence laut CEO Uwe Lauber der nächste logische Schritt "bei der Umsetzung unserer Strategie 'Moving big things to zero', die auf Dekarbonisierung und Effizienzlösungen abzielt".

Everllence sei am Markt nicht mehr "nur für Motoren und Turbomaschinen bekannt, sondern auch als Anbieter großer Wärmepumpen, von Lösungen zur CO2-Abscheidung und -Speicherung, als Treiber klimaneutraler Schifffahrt und als Teil des Wasserstoffhochlaufs", so Lauber weiter.

Das alles wolle man mit dem neuen Namen zum Ausdruck bringen.

VWs Personal-Vorstand Gunnar Kilian, der in Personalunion auch Aufsichtsratsvorsitzender bei Evellence ist, schlägt in die gleiche Marketing-Kerbe: "Der Name Everllence unterstreicht die aktuelle Entwicklung des Unternehmens zu einem der weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Dekarbonisierungslösungen. Gleichzeitig hebt er die industrielle Pionierarbeit hervor, die das Unternehmen in seiner 250-jährigen Erfolgsgeschichte immer wieder geleistet hat."

Wie lange Gunnar Kilian noch für die Motoren-Sparte zuständig ist, bleibt weiterhin offen. Zuletzt gab es Gerüchte, wonach VW plane, sich von MAN Energy Solutions zu trennen.

Mit rund 14.000 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen 2024 etwa 4,3 Milliarden Euro Umsatz und erzielte ein operatives Ergebnis von 337 Millionen Euro. Die Abspaltung per Börsengang könnte Volkswagen laut Experten-Schätzung mindestens fünf Milliarden Euro einbringen.

VW könnte das Geld gut für Zukunftsinvestitionen benötigen. Zudem überdenken die Wolfsburger derzeit ohnehin ihr Beteiligungsmanagement. Auch eine Trennung vom Designstudio Italdesign steht im Raum.

Im Rahmen der aktuellen Umbenennung äußerte sich das Unternehmen nicht zu den Gerüchten. In einem Satz hieß es lediglich: "Everllence bleibt Teil des Volkswagen-Konzerns, und das Produkt- und Dienstleistungsportfolio des Unternehmens bleibt ebenfalls unverändert."

Es ist allerdings nicht unwahrscheinlich, dass die Maßnahme auch im Zuge dessen erfolgt ist, MAN Energy Solutions mit einem modernen Markenauftritt attraktiver für potentielle Käufer zu machen. Die Fokussierung auf den Nachhaltigkeits-Aspekt und eine Abgrenzung von der eher mit Maschinenbau assoziierten MAN-Vergangenheit dürfte die Marktchancen verbessern.