Flottenmarkt: Fast jeder vierte Neuwagen fuhr im Juli elektrisch

Der Flottenmarkt treibt die Elektrifizierung voran: Im Juli waren knapp 23,4 Prozent der Pkw-Flotten-Neuzulassungen reine Elektroautos – rund sieben Punkte mehr als im Vorjahresmonat. Damit erreicht der BEV-Anteil nach dem Wegfall der BAFA-Kaufprämie im September 2023 einen neuen Höchststand.

Plug-ins entwickeln sich mit einem Anteil von 16,1 Prozent ähnlich gut, wenn auch auf einem etwas niedrigeren Niveau. Im Jahresvergleich legten sie um rund sieben Punkte zu. Somit erreichen die elektrifizierten Fahrzeuge zusammen einen Marktanteil von mehr als 39 Prozent.

Dabei treiben die beiden Antriebe nicht nur die Antriebswende, sondern auch die Absatzzahlen voran. "Die weggebrochenen Volumina in Flotten konnten durch BEV- und PHEV-Zuwächse mehr als aufgefangen werden – das ist in den vergangenen Monaten nicht immer gelungen", sagt Dataforce-Analyst Julian Litzinger.

Für die gute Entwicklung sieht Litzinger zwei entscheidende Gründe: Zum einen die CO2-Reduktion der Hersteller und zum anderen die erheblichen Vorteile bei der Dienstwagenbesteuerung. Litzinger ergänzt: "Besonders in wirtschaftlich angespannten Zeiten erscheinen die elektrifizierten Optionen bei der Firmenwagenwahl aus Sicht der Fahrer besonders attraktiv."

Insgesamt kamen im Juli rund 264.800 Pkw neu auf die Straße, was einem Plus von elf Prozent entspricht. Der relevante Flottenmarkt steuerte dazu mehr als 81.300 Pkw-Neuzulassungen bei, was einem Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.

Während BEVs und Plug-ins deutlich im Plus waren, verbuchten Verbrenner einen deutlichen Rückgang. Mit knapp 24.900 Neuzulassungen war Diesel zwar noch die stärkste Kraftstoffart, verbuchte mit einem Minus von 16,3 Prozent aber auch den größten Rückgang. Benziner kamen auf knapp 22.300 Pkw-Neuzulassungen, was einem Rückgang von 11,5 Prozent entspricht.

Vor allem zwei Marken haben den Flottenmarkt angetrieben. Volkswagen Pkw verzeichnete ein Plus von knapp 21 Prozent auf rund 17.700 Pkw-Neuzulassungen, Konzernschwester Skoda folgte mit einem Anstieg von mehr als 11,5 Prozent auf 11.000 Pkw-Neuzulassungen. Zusammen kommen die beiden Marken auf einen Anteil von 35,3 Prozent.

"Die Zuwächse kommen vor allem aus den Segmenten PHEV und BEV, in denen der Konzern spürbar aufs Gas tritt", sagt Litzinger. Bei den BEVs sind vier der fünf meistverkauften Modelle von VW oder Skoda, bei den Plug-ins sind es immerhin drei der fünf meistverkauften Modelle – plus Cupra Leon auf Platz fünf.

Entsprechend dominiert der Autobauer das Modell-Ranking im Flottengeschäft: Acht der zehn meistverkauften Modelle kommen aus dem Wolfsburger Konzern. Ganz oben: Skoda Octavia, gefolgt vom Wolfsburger Triumvirat Passat, Golf und Tiguan. Lediglich Opel stört mit dem Astra (Platz fünf) und dem Corsa (Platz neun) die Phalanx.

Etwas weniger dominant ist der Konzern im BEV-Ranking: Auch hier stellen VW und Skoda mit dem ID.7, dem Enyaq, dem ID.3 und dem ID.4 die vier meist zugelassenen Modelle im Juli. Aber mit dem iX1, dem i5 und dem i4 von BMW sowie dem Explorer von Ford schaffen es zwei nicht zum Konzern gehörende Unternehmen ins Top-10-Ranking der BEVs.

Bei BMW laufen vor allem der X1 und der Fünfer gut. Beide Modelle sind jeweils auch in ihren elektrifizierten Varianten beliebt. "Es zeigt sich also, dass der bayerische Hersteller mit seiner Multi-Antriebsstrategie alles richtig gemacht hat", so Litzinger. Und damit nicht genug: "Mit dem in naher Zukunft erscheinenden (i)X3 werden die Münchener wahrscheinlich sehr bald einen weiteren Stein im Brett haben", ergänzt Litzinger.