Im zweiten Quartal 2025 erreichte der Anteil alternativer Antriebe an den Neuzulassungen einen neuen Höchstwert. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind jedoch enorm.
Skoda Elroq: Elektroautos sind auf dem Vormarsch in Europa
In Westeuropa wurden zwischen April und Juni 2025 insgesamt 1,93 Millionen Neuwagen mit alternativen Antrieben zugelassen – ein Anstieg um 18 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2024.
Der Marktanteil dieser Antriebsarten – also batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs), Plug-in-Hybride (PHEVs) und Hybride ohne Stecker (HEVs) – schnellte von 52,5 auf 63,1 Prozent hoch. Sowohl bei der Zahl der Neuzulassungen als auch beim Marktanteil erreichten die alternativen Antriebe neue Höchststände.
Den stärksten Schub verzeichnen erneut die vollelektrischen Fahrzeuge. Im zweiten Quartal wurden 594.000 BEVs neu zugelassen – ein Plus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreichten sie einen Marktanteil von 19,5 Prozent.
Besonders auffällig: In allen 16 untersuchten Ländern stieg der Anteil der reinen Stromer. Die mit Abstand höchste Marktdurchdringung verzeichnet Norwegen mit 95,9 Prozent – dort sind Elektroautos längst der Standard. Schlusslicht ist Griechenland mit lediglich 5,0 Prozent. Deutschland kommt mit einem Marktanteil von 18,4 Prozent auf Rang zwölf.
In zwei Ländern wurden im zweiten Quartal neue nationale Rekordwerte für Elektroautos erzielt: In Spanien kletterte der BEV-Anteil auf 8,2 Prozent, in Norwegen wurde die 95-Prozent-Marke erstmals überschritten.
Auch die Plug-in-Hybride verzeichnen ein deutliches Comeback. Mit einem Marktanteil von 10,1 Prozent und einem Zulassungsplus von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal schaffen es die PHEVs zum dritten Mal über die Zehn-Prozent-Marke.
Besonders erfolgreich sind Plug-in-Hybride derzeit in Schweden, wo sie mit 26,9 Prozent den höchsten Marktanteil unter den untersuchten Ländern erreichen. In sechs weiteren Ländern – Österreich, Italien, die Niederlande, Spanien, Großbritannien und die Schweiz – wurden neue Rekordanteile verzeichnet. Deutschland kommt bei den PHEVs auf einen Marktanteil von 10,2 Prozent und belegt damit Rang neun.
Hybride ohne externe Lademöglichkeit (HEVs) mussten im Vergleich zum ersten Quartal 2025 leichte Verluste hinnehmen. Ihr Marktanteil sank von 35,5 auf 33,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legten sie aber dennoch um 4,2 Prozentpunkte zu, die Neuzulassungen stiegen um zwölf Prozent.
Damit bleiben die HEVs weiterhin die am weitesten verbreitete Antriebsart in Westeuropa – noch vor BEVs und konventionellen Benzinern. In sieben Ländern stellen sie die stärkste alternative Antriebsform dar, darunter Griechenland, wo HEVs mit 48,1 Prozent Marktanteil dominieren, sowie Frankreich (44,4 Prozent) und Italien (43,5 Prozent). In Deutschland erreichen HEVs einen Marktanteil von 28,1 Prozent – ebenfalls Platz neun im Vergleich.
In vier Ländern liegt der Anteil alternativer Antriebe mittlerweile bei über 80 Prozent. Den Spitzenplatz belegt erneut Norwegen, wo 98,6 Prozent aller Neuzulassungen elektrifiziert sind. Dort dominieren ganz klar die BEVs.
Es folgen die Niederlande mit einem Gesamtanteil von 84,5 Prozent, Finnland mit 81,9 Prozent und Dänemark mit 80,7 Prozent.
In Dänemark entfallen 62,6 Prozent der Neuzulassungen auf BEVs – PHEVs spielen dort mit nur drei Prozent kaum noch eine Rolle. Auch in den Niederlanden und Finnland sind vollelektrische Fahrzeuge die stärkste alternative Antriebsart.
Im Vergleich zu diesen dynamischen Märkten wirkt der deutsche Automarkt träge. Mit einem Anteil von 56,7 Prozent alternativer Antriebe liegt Deutschland auf Platz 13 von 16 untersuchten Ländern – nur Irland, Italien und Belgien haben geringere Anteile.
Besonders bei reinen Elektroautos und klassischen Hybriden liegt Deutschland unter dem westeuropäischen Durchschnitt. Lediglich bei den Plug-in-Hybriden schneidet der Markt mit einem leicht überdurchschnittlichen Anteil ab.
Die Zahlen zeigen deutlich: Der Wandel hin zu alternativen Antrieben nimmt in Westeuropa weiter an Tempo auf. In immer mehr Ländern sind elektrische und elektrifizierte Antriebe keine Nische mehr, sondern dominieren das Neuwagengeschäft. Deutschland verliert dabei an Boden.
