Chinesen erreichen ihren bislang größten Marktanteil in Europa

Chinesische Autohersteller haben im Mai mit 5,4 Prozent ihren bislang größten Marktanteil in Europa erreicht. Laut Dataforce wuchsen die Verkäufe der entsprechenden Marken in der EU, Großbritannien und dem EFTA-Raum um 85 Prozent auf zusammen 60.215 Fahrzeuge.

Im Mai 2024 lag der europäische Marktanteil der Chinesen noch bei drei Prozent. Allein BYD verkaufte rund 10.000 Autos mehr als vor einem Jahr und kam nun auf 13.580 Neuwagen – angetrieben vom Modell Seal U, das überwiegend in der Plug-in-Variante verkauft wurde.

Der Hersteller Chery, dessen Marken Jaecoo und Omoda erst seit dem vergangenen Jahr in einigen Märkten Europas vertrieben werden, wuchs um 900 Prozent auf 7963 verkaufte Fahrzeuge. Im dritten Quartal dieses Jahres sollen mit Frankreich und Deutschland zwei Kernmärkte erschlossen werden.

MG Motor, die erfolgreichste chinesische Marke in Europa, wuchs um 27 Prozent auf 26.855 Neuwagen – angetrieben vom Bestseller MG ZS. Im Jahresverlauf liegt MG mit 126.493 Verkäufen komfortabel vor BYD mit 54.986 und Chery mit 29.539.

Die Chinesen verkaufen in Europa dabei keineswegs nur reine Elektroautos – nicht zuletzt wegen der EU-Zusatzzölle auf in China hergestellte E-Autos. Plug-in- sowie Vollhybride  machen signifikante Anteile des Absatzes aus. Die meisten Neuwagen chinesischer Marken waren im Mai Verbrenner, wie die Dataforce-Auswertung  zeigt.

Auffällig ist dabei: Hybridantriebe verzeichneten im Jahresvergleich den größten Zuwachs, während Verbrenner und rein elektrische Fahrzeuge vergleichsweise moderat zulegten.

Im Frühjahr hatte BYD angekündigt, sein Angebot an Plug-in-Hybriden in Europa als Reaktion auf die gestiegene Kundennachfrage weiter auszubauen. In seinen europäischen Fabriken will der Hersteller zusätzlich zu reinen E-Autos künftig auch Plug-in-Hybride bauen.

Insgesamt gingen die europäischen Autoverkäufe im Mai den Angaben zufolge um 1,3 Prozent auf rund 1,1 Millionen Neuwagen nach oben; im bisherigen Jahresverlauf liegt der Absatz mit 5,6 Millionen etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

In diesem Umfeld etablieren sich von den chinesischen Herausforderern vor allem die drei oben genannten: MG, BYD und Chery. Andere – wie Xpeng, Lynk & Co oder Zeekr – bleiben mit wenigen Neuzulassungen in Europa bis auf Weiteres in der Nische.

Nio, einst mit großen Ambitionen gestartet, hat bis Ende Mai gerade einmal 335 Neuwagen verkauft. Mit dem neuen Firefly soll das bald besser werden. (mer)